LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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Archiv des Alltags im Rheinland

Seit sechs Jahrzehnten sammeln und dokumentieren wir Alltagskultur im Archiv des Alltags im Rheinland (ehem. Rheinisches Volkskundearchiv). Die Sammlung bildet die kulturelle Vielfalt und den kulturellen Wandel auf vielfältige Weise ab.

Metallregale mit Filmkassetten und Filmrollen in einem Archivraum. Blick in unser Filmarchiv. Aufgeschlagenes Album mit drei schwarzweiß-Fotos es liegt auf weiteren Fotos Fotoalbum mit Familienfotos Zettelkasten mit Karteikarten und Karteireitern, jemand blättern darin Karteikarten im Archiv

Im Archiv des Alltags im Rheinland liegen rund 260 dokumentarische selbst produzierte Filmaufnahmen über historische Handwerkstechniken, Bräuche und Feste, vom Kinderspiel auf dem Schulhof über den Viehmarkt in Waldbröl bis hin zu aktuellen Aufnahmen von Tiersegnungen, einer Hunnenhorde oder einer türkischen Hochzeit. Neben den Filmen verfügt das Archiv außerdem über einen Bestand von weit mehr als 300 000 Fotografien aus dem ganzen Rheinland, welcher die Bandbreite des Alltagslebens aufzeigt. Faszinierend ist der Wiedererkennungswert, da die Themen unmittelbar unseren Alltag aufgreifen. Die Fotos und Filme dienen als Quellen, um Veränderungen analysieren zu können. So liefert ein Foto von einem Hochzeitsessen beispielsweise wichtige Informationen zu Kleidung, Tischordnungen oder auch zur Nahrungskultur. Die Archivdokumente, darunter auch eine große Anzahl an Umfragen und Manuskripten, stehen interessierten Vereinen und Schulklassen, Studierenden, Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Heimatforschenden zur Verfügung.

Einblicke in die Sammlungen

Archivbestände online

Seit einigen Jahren unternehmen wir große Anstrengungen zur Digitalisierung unserer Archivmaterialien. Die Sicherung als kulturelles Erbe ist eine langfristige Aufgabe, insbesondere da neben einer technischen Digitalisierung hierzu auch die inhaltliche Erschließung der Quellen gehört. Erste Einblicke bieten wir über verschiedene Kanäle:

Sammlungsgebiete

Strukturell lassen sich die Sammlungen und Bestände im Archiv des Alltags im Rheinland nach folgenden Hauptkategorien unterteilen:

Übernommene Sammlungen

Einen Kernbestand des Archivs des Alltags im Rheinland bilden Materialien, die geschlossen von Sammlerinnen und Sammlern (Fotograf*innen, Heimat- oder Geschichtsforscher*innen und Privatpersonen) übernommen wurden. Diese Sammlungen sind nach den Namen der Stifter*innen benannt. Eine kleine Auswahl davon ist auch im Portal Alltagskulturen veröffentlicht, s. hier

Umfragen

Ein für die Kulturanthropologie sehr spezifischer und charakteristischer Quellentyp sind Umfragen. Zwischen 1974 und 2003 befragte das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in insgesamt 31 Erhebungen Rheinländer*innen zu verschiedenen alltagskulturellen Themen. Die daraus entstandenen einzeln beantworteten Fragebögen und in diesem Zusammenhang zugeschickten Zusatzmaterialien stellen den Großteil aller unikaler schriftlicher Materialien des Archivs, mehr dazu s. Portal Alltagskulturen

Ortskartei

In der Ortskartei sind auf Karteikarten und in Ordnern unterschiedliche Materialien wie Zeitungsartikel, Plakate, Kleinbroschüren, Aufsätze, Urkunden etc. archiviert und werden über einen Schlagwortkatalog sowie nach einer Ortsystematik zugänglich gemacht. Ein Großteil dieser Materialien ist darüber hinaus in unserer Datenbank digiCULT.web inventarisiert und erschlossen.

Filmkartei

Zum Bestand der Filmdokumentationen gehören neben den Filmen selbst immer zahlreiche bei den Dreharbeiten entstandene Begleitfotos, Filmkommentare in Schriftform sowie weitere gesammelte Begleitmaterialien. Im Archiv sind diese auf Karteikarten in der Filmkartei zusammengefasst. Weitere Informationen finden Sie auf der Unterseite Filmdokumentationen. Eine Auswahl der Filmdokumentationen ist zudem im Portal Alltagskulturen verfügbar.

Spezifische Untersuchungen und Dokumentationen

Schließlich verfügt das Archiv über eine große Zahl von nach Themen, Orten oder Objektarten strukturierten Sammlungen, die z. B. über Forschungsprojekte zustande gekommen sind, darunter etwa Fotoalben, Heiligenbildchen, Totenzettel, Takenplatten, Untersuchungen zu einzelnen Orten wie das umgesiedelte Lich-Steinstraß (70er Jahre) oder das aktuell in der Umsiedlung begriffene Keyenberg, sowie Dokumentationen zu Weinbau, Tonpfeifenbäcker, Pützchens Markt und vielen anderen Themen.


Nutzung des Archivs

Das Archiv steht Interessierten offen, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung und vereinbaren Sie einen Termin. Bei Bedarf haben Sie vor Ort auch die Möglichkeit, in unserer internen Bilddatenbank zu recherchieren.

Ansprechpartner*innen

Frederic Kausch
Telefon: 0228 / 9834-264
E-Mail: frederic.kausch@lvr.de

Caroline Mülheims
Telefon: 0228 / 9834-270
E-Mail: caroline.muelheims@lvr.de