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Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte – ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum für das Rheinland
Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte kenne ich nun schon seit 21 Jahren. Wenn dann nach Lieblingsprojekten gefragt wird, ist das bei der Menge an laufenden, bewältigten oder in Planung befindlichen Projekten gar nicht so einfach! Wobei: Seit Mai 2023 habe ich mit der Leitung des Instituts ein „Projekt“ übernommen, das mir ganz besonders viel Freude bereitet.
Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn.
Unser Institut dient als vielseitiges Kompetenzzentrum für die Geschichte, Alltagskultur, Sprache und das jüdische Leben des Rheinlands. Hier erforschen und vermitteln wir im interdisziplinären Dialog das kulturelle Erbe einer lebendigen und vielfältigen Region. Sie haben das in den bisherigen 23 Kläppchen gesehen: Mit Publikationen, Veranstaltungen, digitalen Wissensportalen, Filmdokumentationen und Ausstellungen vermittelt das Institut, was das Rheinland ausmacht und was die Menschen hier bewegt – in der Geschichte und ganz aktuell. Wir verbinden Grundlagenforschung mit einer Ausrichtung unserer Inhalte an den Interessen und Bedürfnissen der Menschen unserer Region. Wir verstehen uns als Scharnier zwischen Forschung und Vermittlung sowie zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Unsere Inhalte leben von der Nähe am Menschen – wir sind für Sie ganz persönlich da, oder in diesem Jahr etwa für 250 Geschichtsvereine unserer Region!
Welches schönere Projekt kann man sich eigentlich vorstellen?
Täglich kann ich an vielen unterschiedlichen Arbeiten aus den Teams teilhaben und dabei auch immer wieder versuchen, die fächerübergreifende Zusammenarbeit zu stärken. Wie sehr sich das lohnt, haben uns in diesem Jahr wieder zahlreiche Vorhaben und Anlässe gezeigt. Zum 60. Jubiläum des Élysée-Vertrages haben wir im Jahr 2023 mit unseren Kompetenzen im Bereich der Geschichte, Sprache und Alltagskultur die deutsch-französischen Beziehungen in den Blick genommen. Als wir beispielsweise am 10. September bei der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus den Geburtstag eines unserer vielen Kooperationspartner, des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW), feierten, konnten wir uns gemeinsam als landeskundliches Kompetenzzentrum präsentieren (s. Kläppchen Nr. 5).
Dieses Bild hat sich in diesem Jahr auch bei mir persönlich ganz stark gefestigt und macht wirklich Lust auf 2024! Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich der interdisziplinäre Austausch weiter fortsetzte und festigte. Auch andere Themen, etwa die Erinnerungskultur und Vermittlungsarbeit in der Erinnerungslandschaft Nordeifel – vor allem im Hürtgenwald –, bearbeiteten wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort aus unterschiedlichen fachspezifischen Blickwinkeln. Das war spannend und ist stets für alle Seiten ein großer Zugewinn. Das Projekt- und Veranstaltungsjahr 2023 ist für das Institut schließlich mit einer zweitägigen Veranstaltung zu Ende gegangen, die wieder an unseren deutsch-französischen Fokus anknüpfte. Hier diskutierten wir mit zahlreichen Menschen aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung sowie mit kompetenten und engagierten Kräften aus der Zivilgesellschaft darüber, welchen Beitrag wir und welchen Beitrag insbesondere die kommunale Familie leisten können zur Zukunft des europäischen Gedankens sowie der deutsch-französischen Freundschaft im Speziellen. Auch unsere gemeinsam mit drei Schulen entwickelte Ausstellung „Wie viel Frankreich steckt in Deinem Alltag?“ wurde hier erstmals präsentiert (s. Kläppchen Nr. 15). Hier bleiben wir weiter am Ball.
Worum geht es also in „meinem“ Projekt? Wir sind ein Ensemble mit vielen tollen Solisten, gemeinsam bilden wir aber ein großartiges Orchester. Als solches gehen wir gestärkt ins neue Jahr und freuen uns auf den Austausch mit Ihnen. Denn: Unsere „Musik“ ist für alle da. Ihnen allen wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleiben wir im Gespräch!
Helmut Rönz