LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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„geSCHICHTEN Rheinisches Revier“ - Vermittlungskonzepte für eine Region im Umbruch

Die als Rheinisches Revier bezeichnete Region zwischen Köln, Aachen, Mönchengladbach und
Zülpich ist seit Jahrhunderten durch den Braunkohletagebau geprägt. Der damit einhergehende vielschichtige Wandel verändert nicht nur die Kulturlandschaft durch Industrialisierung und Umsiedlung, sondern beeinflusst auch Alltag, Arbeitswelten und soziale Strukturen ebenso wie Politik und gesellschaftliche Diskurse. Die politische Entscheidung zum beschleunigten Ausstieg aus der Kohleförderung und -verstromung sowie die gegenwärtige weltpolitische Lage betreffen die Menschen der Region in ihren aktuellen Lebenszusammenhängen und Zukunftsplanungen also existenziell.

Diese als „Strukturwandel“ zusammengefassten Vorgänge und komplexen Phänomene ziehen inzwischen vielfältige Aufmerksamkeit aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft auf sich. Mit einstimmigem Beschluss vom 16. Dezember 2019 hat der Landschaftsverband Rheinland hier Position bezogen. Entwickelt wurde ein Projektvorschlag, um in der gerade beginnenden Restrukturierung einer ganzen Region seine Kompetenzen in Bezug auf Industriekultur, Erinnerungskultur, Archäologie und Kulturerbe einzubringen.

Das hieraus entstandene interdisziplinär arbeitende Projekt „geSCHICHTEN Rheinisches Revier“ begreift den Strukturwandel dabei als explizit kulturelle Herausforderung. Diese manifestiert sich in vielgestaltigen SCHICHTEN – z. B. ZeitSCHICHTEN, ErzählSCHICHTEN, ErinnerungsSCHICHTEN – des über Jahrtausende entstandenen kulturellen Erbes der Region. So wird veranschaulicht, dass die Geschichte des Reviers nicht der einen Meistererzählung, sondern einer Vielzahl von Handlungssträngen und Perspektiven folgt.

Aufgeschüttete Erdschichten unter dem Fundament des mittelalterlichen Wohnturms des Ritterguts Haus Palant, Borschemich (© Foto: A. Schuler/LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland). Verlassenes Haus bei Düren-Merken an der Abbruchkante vom Tagebau Inden, Schaufelbagger im Hintergrund (© Foto: Silvia Margrit Wolf/LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland).

Das Team erschließt, bündelt und vernetzt das kulturelle Erbe, entwickelt darauf aufbauende Vermittlungsstrategien und erforscht erinnerungskulturelle Positionen. Im Mittelpunkt steht das Leben mit Umbrüchen von der Jungsteinzeit bis in die Gegenwart. Betrachtet werden Architektur und Landschaft, Agrar- und Industriekultur, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, materielle und immaterielle Kultur sowie Erinnerungskulturen.

Zudem wird eine partizipative Plattform entstehen, auf der verschiedene kulturell engagierte Akteur*innen interagieren, kooperieren und Synergien entwickeln können. Gemeinsam mit den Kommunen, zivilgesellschaftlichen Engagements, Museen, Vereinen, Archiven, Verbänden und weiteren Initiativen der Region werden vielfältige kulturelle Möglichkeitsräume eröffnet und miteinander vernetzt.

Beteiligt sind das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege, das LVR-Amt für Denkmalpflege und das dezentrale LVR-Industriemuseum.

Das Rheinische Revier erzählt geSCHICHTEN - Unser Webauftritt ist online!

Wir laden Sie herzlich ein, Ihre geSCHICHTEN bei uns zu erzählen.

Ab sofort sind engagierte Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, Museen, Vereine oder Archive, Verbände und weitere Initiativen, kurz: alle die sich angesprochen fühlen, aufgerufen, ihre geSCHICHTEN auf geschichten-rheinisches-revier.lvr.de zu veröffentlichen.

Eine geSCHICHTE ist ein Einblick in die kulturelle Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Rheinischen Reviers. Entlang der geSCHICHTEN unterschiedlicher Akteur*innen und Privatpersonen wird kulturelles Erbe sicht- und erlebbar. Unterschiedliche Perspektiven und Blickwinkel werden abgebildet und so die Vielschichtigkeit der Region dargestellt.

Der geSCHICHTEN-Podcast

Die gemeinsame Sendereihe des LVR-Projekts „geSCHICHTEN Rheinisches Revier“ mit dem Podcast „Geschichte Europas“ des Historikers Tobias Jakobi ist gestartet.

Was hat der Ort Keyenberg am Rande des Tagebaus Garzweiler mit einer Ausgrabung in Kerpen-Manheim zu tun? Wie hängt die napoleonische Besatzung des Rheinlands mit der Besiedlung der Region durch die ersten Ackerbau-Viehzucht-Gemeinschaften vor fast 7.500 Jahren zusammen? – Ganz einfach: Es sind viele verschiedene geSCHICHTEN, die das vielfältige kulturelle Erbe des Rheinischen Reviers vor dem Hintergrund nicht nur des aktuellen Strukturwandels, sondern eines „Lebens mit Umbrüchen“ erzählt.

Innerhalb von dreizehn Episoden beleuchtet Tobias Jakobi zusammen mit seinen Gesprächspartner*innen eine Vielzahl dieser geSCHICHTEN und damit unterschiedliche Facetten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Region zwischen Aachen, Mönchengladbach, Köln und Zülpich. Im Mittelpunkt stehen dabei historische Umbruchssituationen der letzten 7.500 Jahre, welche die Region maßgeblich geprägt haben.

Epiosde I - Das LVR-Projekt "geSCHICHTEN Rheinisches Revier", mit Alrun Berger

Episode I finden Sie hier.

Gesprächspartnerin:

Alrun Berger - "geSCHICHTEN Rheinisches Revier"

Epiosde II - Die Jungsteinzeit im Rheinischen Revier, mit Dr. Erich Claßen und Dr. Kerstin Schierhold

Episode II finden Sie hier.

Gesprächspartner*innen:

Dr. Erich Claßen - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

Dr. Kerstin Schierhold - "geSCHICHTEN Rheinisches Revier"

Episode III - Die Romanisierung des Rheinischen Reviers, mit Dr. Marion Brüggler und Eva Cott

Episode III finden Sie hier.

Gesprächspartnerinnen:

Dr. Marion Brüggler - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
(Außenstelle Xanten)

Eva Cott - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

Episode IV - Spätantike und Frühmittelalter im Rheinischen Revier, mit Dr. Marion Brüggler, Dr. Martin Grünewald und Dr. Ulrike Müssemeier

Episode IV finden Sie hier.

Gesprächspartner*innen:

Dr. Marion Brüggler - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
(Außenstelle Xanten)

Dr. Martin Grünewald - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
(Außenstelle Titz)

Dr. Ulrike Müssemeier - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
(Außenstelle Nideggen)

Episode V - Der hochmittelalterliche Siedlungsbau im Rheinischen Revier, mit Dr. Torsten Rünger

Episode V finden Sie hier.

Gesprächspartner:

Dr. Torsten Rünger - Abteilung für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Universität Bonn

Episode VI - Die "Franzosenzeit" im Rheinischen Revier, mit Dr. Helmut Rönz

Episode VI finden Sie hier.

Gesprächspartner:

Dr. Helmut Rönz - LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte

Episode VII - Die Industrialisierung des Rheinischen Reviers, mit Prof. Dr. Boris Gehlen

Episode VII finden Sie hier.

Gesprächspartner:

Prof. Dr. Boris Gehlen - Universität Stuttgart

Episode VIII - Die Geschichte des Braunkohlebergbaus im Rheinischen Revier, mit Dr. Guido Hitze

Episode VIII finden Sie hier.

Gesprächspartner:

Dr. Guido Hitze - Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen

Episode IX - Das industrialisierte Rheinische Revier, mit Dr. Walter Hauser

Episode IX finden Sie hier.

Gesprächspartner:

Dr. Walter Hauser - LVR-Industriemuseum

Episode X - geSCHICHTEN von Umbrüchen erzählen, mit Giulia Fanton, Marian Fritz & Dr. Kerstin Schierhold

Episode X finden Sie hier.

Gesprächspartner*innen:

Giulia Fanton - "geSCHICHTEN Rheinisches Revier"

Marian Fritz - "geSCHICHTEN Rheinisches Revier"

Dr. Kerstin Schierhold - "geSCHICHTEN Rheinisches Revier"

Episode XI - Archäologie im Braunkohletagebau, mit Robin Peters und Prof. Dr. Michael Schmauder

Episode XI finden Sie hier.

Gesprächspartner:

Robin Peters - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (Außenstelle Titz)

Prof. Dr. Michael Schmauder - LVR-LandesMuseum Bonn

Episode XII - Keyenberg: Leben mit dem Loch, mit Dr. des. Anja Schmid-Engbrodt und Dr. Judith Schmidt

Episode XII finden Sie hier.

Gesprächspartnerinnen:

Dr. des. Anja Schmid-Engbrodt - LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland

Dr. Judith Schmidt - Museumsverband Hessen e.V.

Episode XIII - Mit der Vergangenheit in die Zukunft: Resilienz aus Umbrüchen, mit Dr. Michael Kolocek und Felix Leo Matzke

Episode XII finden Sie hier.

Gesprächspartner:

Dr. Michael Kolocek - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung

Felix Leo Matzke - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung


Projektteam

Alrun Berger, M.A. (Projektkoordinatorin; Historikerin)

LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Projekt „geSCHICHTEN Rheinisches Revier“

Koordinatorin
Endenicher Straße 133
53115 Bonn
Tel 0228/9834-253
Fax 0228/9834-119
Alrun.Berger@lvr.de

Forschungsschwerpunkte

Deindustrialisierungsgeschichte, Erinnerungsgeschichte, Geschichte sozialer Bewegungen

Akademischer Werdegang

Seit Oktober 2020
Wissenschaftliche Referentin am LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn

Januar 2019 – Mai 2020
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Forschung und Lehre an der Ruhr-Universität Bochum/Institut für soziale Bewegungen

April 2016 – Dezember 2018
Projektkoordinatorin und wissenschaftliche Bearbeiterin des Kooperationsprojekts "Zeit-Räume Ruhr" (Erinnerungsorte des Ruhrgebiets) an der Ruhr-Universität Bochum (Förderung: Regionalverband Ruhr, Land NRW; Projektpartner: Ruhr Museum, Institut für soziale Bewegungen/RUB)

September – Dezember 2017
Stipendium im Rahmen des European Union’s Marie Curie International Exchange Scheme Project "SPECTRESS" (Social Performance, Cultural Trauma and the Reestablishing of Solid Sovereignities), Forschungsaufenthalt an der Yale University, Center for Cultural Sociology, New Haven, USA

Februar 2017
Forschungsaufenthalt/Workshopteilnahme im Rahmen des Kooperationsprojekts "History, Memory, and Social Movements" an der University of Melbourne, School of Historical and Philosophical Studies, Melbourne, Australien

2016
Stipendium der RUB Research School (International Realisation Budget, IRB)

April 2015 – heute
Promotion an der Ruhr-Universität Bochum/Neuere Geschichte zum Thema "Die Erinnerungsräume der westdeutschen Friedensbewegung (1958-1968)"

Juni 2014 – Mai 2016
Projektkoordinatorin und -betreuerin des internationalen Lehrprojekts "Industrial Heritage in South Wales and the Ruhr" an der Ruhr-Universität Bochum (Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung)

Mai 2014
Master of Arts, Ruhr-Universität Bochum

2012 – 2014
Private Forschungsassistentin Prof. Dr. Benjamin Ziemanns, University of Sheffield, Department of History (von Bochum aus)

2011 – 2014
Studentische Mitarbeiterin am Institut für soziale Bewegungen, Ruhr-Universität Bochum

2010 – 2014
Masterstudium der Geschichte mit Ergänzungsbereich Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum und Humboldt-Universität zu Berlin

November 2009
Bachelor of Arts, Ruhr-Universität Bochum

März – April 2008
Studien-/Sprachaufenthalt im Rahmen eines Universitätsprogramms an der Staatlichen Universität für Verkehrswesen Moskau, Russland

2006 – 2009
Bachelorstudium der slawischen Philologie und Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum

Publikationen

Erfolgs- versus Verlustgeschichte? Eine theoretische und praktische Annäherung anhand industriekultureller Bemühungen im Ruhrgebiet und in Südwales, in: Deutsches Technikmuseum Berlin 3 (2019), S. 14-17.

"Für'n Tacken Gemischtes" - das frühe "Facebook" des Reviers. Erinnerungsort Trinkhalle, in: S. Berger / U. Borsdorf / L. Claßen et. al. (Hg.): Zeit-Räume Ruhr. Erinnerungsorte des Ruhrgebiets, Essen 2019, S. 614-632.

Die Onlineplattform www.zeit-raeume.ruhr. Erinnerungsorte im Netz, in: S. Berger / U. Borsdorf / L. Claßen et. al. (Hg.): Zeit-Räume Ruhr, Essen 2019, S. 906-915.

The Historical Cultures of the 1960s’ West German Peace Movement: A Learning Process?, in: S. Berger and C. Cornelissen (ed.): Marxist Historical Cultures and Social Movements in Western Europe during the Cold War. Case Studies from Germany, Italy and Other Western European States, London 2019, S. 187-216.

Rez. zu: History is unwritten. Linke Geschichtspolitik und kritische Wissenschaft. Ein Lesebuch, in: Mitteilungen des Archivs der Arbeiterjugendbewegung, 2016-I, S. 38-42.

Konferenzbericht: Reconsidering the Political in Contemporary History, 04.03.2016 – 05.03.2016 Berlin, in: H-Soz-Kult, 04.10.2016, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?id=6725&view=pdf&pn=tagungsberichte&type=tagungsberichte.

Konferenzbericht: Marxistische Geschichtskulturen und soziale Bewegungen während des Kalten Krieges in Westeuropa, 29.09.2014 – 01.10.2014 Loveno di Menaggio, in: H-Soz-Kult, 05.05.2015, http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-5970.

"Smartphone, also bin ich?" Versuch einer Kritik anhand Paul Virilios Dromologie, Studienarbeit, Norderstedt 2013.

Vorträge (Auswahl)

06/2019
"Just familiar narratives? A web page for the places of memory of the Ruhr’s inhabitants", 3rd Annual Conference of the Memory Studies Association, Complutense University Madrid, Spanien.

10/2018
"Zwischen Zeitlichkeit und Erinnerung: Eine theoretische und praktische Annäherung anhand der Erinnerungslandschaften des Ruhrgebiets und Südwales" (Keynote), 6. Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft, Deutsches Technikmuseum Berlin.

06/2018
"Erinnerungsorte im Netz", Vortrag und Moderation einer Gesprächsrunde mit Nutzerinnen und Nutzern des Onlineportals www.zeit-raeume.ruhr, Konvent „ZEIT-RÄUME RUHR“, Zeche Zollverein, Essen.

05/2018
"Industrielles Erbe als Erinnerung – Das Ruhrgebiet und Südwales", Tagung "Industrielles Erbe – Bedeutung und Visionen für NRW" der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Maschinenhalle der Zeche Zweckel, Gladbeck.

Marian Fritz, M.A. (Historiker)

LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Projekt „geSCHICHTEN Rheinisches Revier“
Endenicher Straße 133
53115 Bonn
Tel 0228/9834-251
Fax 0228/9834-119
marian.fritz@lvr.de

Forschungsinteressen

(Post)kolonialismus und Globalgeschichte, Erinnerungskultur, Public History

Beruflicher Werdegang

Seit November 2021
Wissenschaftlicher Referent am LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn

2017 - 2020
Masterstudium der Neueren Geschichte an der Universität zu Köln

September 2017 - Juli 2019
Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für die Geschichte Europas und des europäischen Kolonialismus, Historisches Institut, Universität zu Köln

2013 - 2017
Bachelorstudium der Geschichte und Ethnologie an der Universität zu Köln

Dr. Kerstin Schierhold (Archäologin)

LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Projekt „geSCHICHTEN Rheinisches Revier“
Endenicher Straße 133
53115 Bonn
Tel 0228/9834-254
Kerstin.Schierhold@lvr.de

Forschungsschwerpunkte und Interessen

Megalithik, Landschaftsarchäologie, Vermittlung/Präsentation von archäologischen Denkmälern

Berufliche Tätigkeiten

Seit März 2022
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn
Wissenschaftliche Referentin im Projekt „geSCHICHTEN Rheinisches Revier“

Dezember 2021 – Februar 2022
Stadtarchäologie Münster (Stadtplanungsamt, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Bodendenkmalschutz und -pflege, Stadtarchäologie)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin; Grabungsleitung Prospektion Baugebiet Münster-Angelmodde Süd

Juli 2019 – Oktober 2021
LWL-Museum für Archäologie, Westfälisches Landesmuseum, Herne
Wissenschaftliche Mitarbeiterin; Kuratorin und Projektmanagement Sonderausstellung „Stonehenge – Von Menschen und Landschaften“

Januar 2019 – Juli 2019
Gesellschaft zur Förderung der Archäologie in Ostwestfalen e.V. (GeFAO)
Zusammenführung der Ergebnisse des DFG-Forschungsprojekts „Genese und Struktur der Hessisch-Westfälischen Megalithik am Beispiel der Soester Gruppe“

April 2015 – Juli 2018; Juli 2014 – Dezember 2014
Altertumskommission für Westfalen, Projekt „Megalithik in Westfalen“
Wissenschaftliche Mitarbeiterin; Aufarbeitung der Megalithgräber in Westfalen, Publikation der Ergebnisse und Vorbereitung der touristischen Erschließung im Rahmen der europäischen Kulturstraße des Europarats „Megalithic Routes“

April 2015 – Mai 2015; Juli 2009 – Juni 2014
Abteilung Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie des Historischen Seminars, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Schwerpunktprogramm 1400 „Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung“ der DFG, Projekt „Genese und Struktur der Hessisch-Westfälischen Megalithik am Beispiel der Soester Gruppe“. Ausgrabung zweier Megalithgräber in Erwitte-Schmerlecke, Kr. Soest

August 2007 – Juni 2009
Editionsprojekt „Prähistorische Bronzefunde“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz), Arbeitsstelle Frankfurt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin; Redaktion J. Martin, Die Bronzegefäße in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. PBF II, 16 (2009)

August 2003 – Juli 2007
Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts, Frankfurt am Main

Wissenschaftliche Hilfskraft; inhaltliche Erschließung der Bestände für die Bibliotheksdatenbank Dyabola

Januar 2003 – Juli 2003
Westfälisches Museum für Archäologie, Münster
Wissenschaftliche Volontärin; Unterstützung bei der Organisation und Koordination der Verlagerung des Fundmagazins an einen neuen Standort

Ausbildung

2003 – 2008
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Promotion (Dr. phil.), Thema: Studien zur hessisch-westfälischen Megalithik: Forschungsstand und -perspektiven unter Berücksichtigung des europäischen Kontexts

1996 – 2003
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Studium der Ur- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie und Alten Geschichte
Magistra Artium (M.A.), Thema: Anthropomorphe Terrakotten großen Formats in der ägäischen Bronzezeit

Publikationen (Auswahl)

LWL-Museum für Archäologie, Westfälisches Landesmuseum / Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie; D. Mölders / M. M. Rind / K. Schierhold / W. Neubauer / J. Richards (Hg.), Stonehenge. Von Menschen und Landschaften. Ausstellungskatalog Herne, Petersberg 2021.

Darin:
Zusammen mit T. Malter / D. Mölders / W. Neubauer / M. M. Rind / E. Woschitz, Prolog: Stonehenge kommt nach Herne! Eine Ausstellung mit Perspektive auf geprägte Landschaften von der Steinzeit bis zur Moderne, S. 28-35.

Zusammen mit B. Stapel, Dauerhafte Erinnerungsorte in der Landschaft. Die Megalithgräber Westfalens, S. 154-165.

Zusammen mit L. Klinke / V. Brieske, Der „Weg der großen Steine“. Von der Erforschung zur öffentlichkeitswirksamen Präsentation westfälischer Megalithgräber, S. 174-179.

Aus der Reihe „Megalithgräber in Westfalen“ der Altertumskommission für Westfalen (Führer):

Zusammen mit I. Pfeffer, Das Galeriegrab von Soest-Hiddingsen, Kreis Soest. Megalithgräber in Westfalen 5 (2020).

Zusammen mit B. Stapel, Das Großsteingrab von Lengerich-Wechte, Kreis Steinfurt. Megalithgräber in Westfalen 4 (2018).

Zusammen mit B. Stapel, Die Düwelsteene bei Heiden, Kreis Borken. Megalithgräber in Westfalen 3 (2018).

Das Megalithgrab von Westerkappeln-Seeste, Kreis Steinfurt. Megalithgräber in Westfalen 2 (2017).

Die Großen Sloopsteene bei Lotte-Wersen, Kreis Steinfurt. Megalithgräber in Westfalen 1 (2016).

Case Study of Erwitte-Schmerlecke, Westphalia. An archaeological contribution to Hessian-Westphalian megaliths and their role in early monumentality of the Northern European plain, in: J. Müller / M. Hinz / M. Wunderlich (Hg.), Megaliths – Societies – Landscapes. Early Monumentality and Social Differentiation in Neolithic Europe. Proceedings of the international conference Megaliths – Societies – Landscapes. Early Monumentality and Social Differentiation in Neolithic Europe (16th – 20th June 2015) in Kiel. Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung 18 (2019), S. 289-318.

Westphalian Megaliths go Touristic: Archaeological Research as a Base for Development of Tourism, in: D. C. Comer / A. Willems (Hg.), Feasible Management of Archaeological Heritage Sites Open to Tourism, Cham (CH) 2019, S. 141-149.

Zusammen mit I. Pfeffer, Wegeforschung 2.0 oder die Entdeckung einer alten Wegtrasse im Digitalen Geländemodell. Archäologie in Westfalen-Lippe 2014 (2015), S. 230-233.

Studien zur hessisch-westfälischen Megalithik. Forschungsstand und -perspektiven im europäischen Kontext. Münstersche Beiträge zur ur- und frühgeschichtlichen Archäologie 6 (2012).

The Gallery Graves of Hesse and Westphalia: Expressions of different Identity (ies)?, in: M. Furholt / F. Lüth / J. Müller (Hg.), Megaliths and Identities. Early Monuments and Neolithic Societies from the Atlantic to the Baltic. Third European Megalithic Studies Group Meeting 13th-15th May 2010 at Kiel. Frühe Monumentalität und Soziale Differenzierung 1 (2011), S. 177-184.

Zusammen mit A. Posluschny, Einsichten aus Aussichten. Sichtbarkeitsanalysen zu einer Gruppe von Galeriegräbern im Altenautal bei Paderborn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, in: T. Armbruester / M. Hegewisch (Hg.), Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte der Iberischen Halbinsel und Mitteleuropas. Studien in honorem Philine Kalb. On pre- and earlier history of Iberia and Central Europe. Studies in honorem Philine Kalb, Bonn 2010, S. 89-96.

Gallery Graves in Hesse and Westphalia, Germany: extracting and working the stones, in: Chr. Scarre (Hg.), Megalithic quarrying: sourcing, extracting and manipulating the stones. Kongressbericht 15. UISPP Kongress Lissabon, Sep. 2006. British Archaeological Reports, International Series 1923 (2009), S. 35-44.

Giulia Fanton, M.A. (Kulturanthropologin)

LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Projekt „geSCHICHTEN Rheinisches Revier“
Endenicher Straße 133
53115 Bonn
Tel 0228/9834-233
Giulia.Fanton@lvr.de

Forschungsschwerpunkte

Heimat, Identität, regionale Alltagskultur, soziale Gemeinschaft, Kulturelles Erbe

Flutkatastrophe im Juli 2021

Beruflicher Werdegang

Seit Juli 2023
Wissenschaftliche Referentin im Projekt „geSCHICHTEN Rheinisches Revier“, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn

Juli 2021 – Juni 2023
Wissenschaftliche Volontärin in der Abteilung Alltagskultur und Sprache (Team Alltagskultur) des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn

Juli 2019 Juni 2021
Freie Mitarbeiterin im Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter

Akademischer Werdegang

Mai 2015 – Juli 2019
Masterstudium (Kulturanthropologie/Volkskunde) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Thema der Masterarbeit: Imaginationen und Inszenierungen des Siebengebirges als touristische Region.

Oktober 2011 - April 2015
Bachelorstudium (Lateinamerika- und Altamerikastudien) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Vorträge (Auswahl)

05/2023
„'So was haben wir noch nicht erlebt!' Einblicke in ein kulturanthropologisches Forschungsprojekt zur Flutkatastrophe“. Tagung des Deutschen Museumsbundes, Osnabrück, Fachgruppentag der Geschichtsmuseen.

04/2023
„'So was haben wir noch nicht erlebt!' Forschungsprojekt zur Flutkatastrophe in Euskirchen im Juli 2021“. Rheinische Gesellschaft für Alltagskulturforschung, öffentlicher Abendvortrag.

Publikationen (Auswahl)

(2022) „So was haben wir noch nicht erlebt“ Einblick in das Fprschungsprojekt zur Flutkatastrophe im Juli 2021 in Euskirchen. In: Alltag im Rheinland. Mitteilungen der Abteilung Alltagskultur und Sprache des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn. 19–29.

(2022) Tagungsbericht: Die Kölnische Zeitung in ihrem Kontext. Forschung – Kontroversen – Digitalisierung, In: H-Soz-Kult, 05.05.2022, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-127965>.

(2019) Reisen im 19. Jahrhundert - Von der Kutsche bis zur Eisenbahn. In: Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter, Mittelrhein-Museum Koblenz (Hg.). Vom Rhein nach Italien: Auf den Spuren der Grand Tour im 19. Jahrhundert. Petersberg: Michael Imhof Verlag. 9-28.

Dr. Thomas Leßmann (Kulturanthropologe)

Archiv

Konferenz „Strukturwandel als kultureller Möglichkeitsraum“ (24./25. Oktober 2022)

Kulturelle Möglichkeitsräume entdecken, aufzeigen und vermitteln – das stand im Vordergrund der im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler durchgeführten Konferenz. Der Projekttitel „geSCHICHTEN Rheinisches Revier" gab die inhaltliche Ausrichtung der Veranstaltung vor. Aufgeteilt in geSCHICHTEN „über“ das Rheinische Revier, „aus“ dem Rheinischen Revier und „für“ das Rheinische Revier stellten Akteur*innen aus Kultur, Tourismus und Wissenschaft ihre Arbeit vor.

In unterschiedlichen Formaten, zwischen Vortrag, Podiumsdiskussion und „Walk and Talk“, konnten die Teilnehmenden durch den gemeinsamen Fokus auf die Kultur miteinander ins Gespräch kommen. Ein künstlerisches Abendprogramm mit Filmvorführung, Fotoausstellung und Tanzperformance rundete den ersten Tag der Veranstaltung ab und unterstrich gleichzeitig den Einbezug künstlerischer Ausdrücke in das große Vermittlungsprojekt.

Dialoge ermöglichen, Akteur*innen vernetzen, Inhalte mit Fachwissen aufarbeiten und verbinden – dies sind die Aufgaben des Projekts. Für die Gestaltung der kulturellen Infrastruktur des Rheinischen Reviers in der herausfordernden Zeit des Strukturwandels ist hier ein wichtiger Auftakt gelungen: Unter anderem konnten diverse Kulturinstitutionen mit Initiativen des ehrenamtlichen Engagements und Vertreter*innen anderer ehemals schwerindustrieller Reviere in Deutschland in den Austausch gehen.

Die wissenschaftlichen Perspektiven auf den in unserer Region laufenden Strukturwandel, vertreten durch Archäologie, Baudenkmalpflege, Geschichtswissenschaft und Kulturanthropologie konnten hierbei ebenso ihren Platz finden wie künstlerische Sichtweisen. Die Vielschichtigkeit des Rheinischen Reviers wurde auf eindrückliche Art und Weise abgebildet. Dies spiegeln auch die regen Diskussionen nach den Beiträgen, die Pausengespräche und die Rückmeldungen des teilnehmenden Publikums wider.

Mit einer Vielzahl von Eindrücken und Impulsen geht das Projekt-Team nun in die weitere Vernetzungsarbeit.

Das Konferenzprogramm finden Sie hier (PDF-Datei, 951 KB)

Graphic Recording der Konferenz (zum Vergrößern bitte anklicken)

Grafische Dokumentation der Konferenz: Das Ergebnis des simultanen Graphic Recordings von Silvia Dierkes. Grafische Dokumentation der Konferenz: Das Ergebnis des simultanen Graphic Recordings von Silvia Dierkes.