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Der Strukturwandel macht etwas mit den Menschen in der Region
Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte fing beim Erkelenzer Wochenmarkt Erzählungen vom Leben mit dem Loch ein. Auftakt eines Blogprojektes, das das gemeinsame Gedächtnis sichtbar machen soll.
Ein Zitat, das das Lebensgefühl vieler Bürger*innen auf den Punkt bringt: vom Rand ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt zu sein. (Foto: Thomas Hohenschue)
Die Menschen haben viele Geschichten über ihre Region zu erzählen. (Foto: Thomas Hohenschue)
"Vor 30 Jahren hat sich niemand für unser Leben 'am großen Loch' interessiert. Heute ist das anders!" Ein Zitat von vielen Gedanken und Gefühlen, die bei einer Befragung am 18. April 2023 beim Erkelenzer Wochenmarkt eingefangen wurden. Unter die Verkaufsstände hatten sich heute vier neugierige Menschen vom Landschaftsverband Rheinland gemischt und luden Passant*innen ein, ihre Geschichte vom Leben im Rheinischen Revier zu erzählen.
Ein Pavillon, eine alte Schreibmaschine, Stehtische, Karten zum Beschriften und eine Leine zum Befestigen dieser Karten bildeten den Rahmen. Immer wieder kam das freundliche Projektteam "geSCHICHTEN Rheinisches Revier" ins Gespräch. Leute erzählten vom Alltag, zeigten Fotos auf ihren Handys, diskutierten, schauten zurück und nach vorne. Die Region ist im Wandel und das macht was mit ihren Menschen.
Die vier vom sympathischen Projektteam "geSCHICHTEN Rheinisches Revier": Dr. Judith Schmidt, Dr. Kerstin Schierhold, Marian Fritz und Giulia Fanton (v. l. n. r.). (Foto: Thomas Hohenschue)
Jede*r kann mitmachen. Die Kooperationspartner vom LVR haben einen Blog eröffnet, der künftig die Erzählungen bündelt. (Foto: Thomas Hohenschue)
Erzählungen zuhauf sammelten die vier vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte: von der langen und belastenden Ungewissheit um die Erkelenzer Dörfer zum Beispiel, vom Staub in der Luft, vom Wind an der Autobahn, vom Stolz auf Tradition und Historie, von der Trauer um verlorengegangene Kulturgüter und und und. Sie werden nun redaktionell aufbereitet. Gebündelt veröffentlicht das Projektteam die Erzählungen in absehbarer Zeit in einem Blog. Unter geschichten-rheinisches-revier.lvr.de entsteht eine digitale Ausstellung, die das kollektive Gedächtnis vom "Leben mit dem Loch" sichtbar macht.
Die Veränderungen im Rheinischen Revier sind gewaltig. Aus der Erinnerung heraus lässt sich das gut nachzeichnen, auch mit Hilfe von Fotos. Heutzutage hat man die ja häufig rasch zur Hand, überall. (Foto: Thomas Hohenschue)
Im Laufe des Vormittags kamen immer mehr Gedanken und Gefühle zur Sprache. Der Strukturwandel macht etwas mit den Menschen. (Foto: Thomas Hohenschue)
Das LVR-Institut ist ein sehr geschätzter Kooperationspartner der Demokratiewerkstatt Rheinisches Revier, die wir vom Nell-Breuning-Haus gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung durchführen. Die offene Ansprache und Beteiligung der Bevölkerung passt perfekt in unser Verständnis, wie der Strukturwandel in der Region gestaltet werden sollte. Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Taten und sind gespannt auf die Ergebnisse!
Gastbeitrag von Thomas Hohenschue