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Der Lehrer Welsch und der Karneval
Heinrich Welsch als junger Lehrer mit seiner Schulklasse, um 1880. (Privatbesitz). Heinrich Welsch, Porträtfoto um 1900. (Privatbesitz).
„Dreimol Null eß Null, bliev Null“ - wer kennt den Refrain des Karnevalsliedes, das inzwischen im gesamten Rheinland zum Standartrepertoire gehört, nicht? Erstmals gesungen wurde dieses Lied in der Session 1938/39 von den „Drei Laachduve“. Der Text stammte von Wilhelm Herkenrath, die Musik von Hermann Kläser. Beide setzten dem Lehrer und Pädagogen Heinrich Welsch ein bleibendes musikalisches Denkmal, auch wenn sie kurzerhand die Schule aus dem rechtsrheinischen Köln ins linksrheinische verlegt hatten. Bereits in der ersten Strophe wird er erwähnt, als ein Pädagoge, der unverfälschtes Kölsch sprach – eine Leistung für den gebürtigen Wachtberger:
„En d’r Kayjass Nummer Null steiht en steinahl Schull,
un do hammer dren studeet.
Unser Lehrer, dä hieß Welsch,
sproch en unverfälschtes Kölsch ...
… Dreimol Null es Null, bliev Null,
denn mer woren en d‘r Kayjass en d’r Schull.“
Das Lied war auch nach dem Krieg ein immer wieder gesungener Schlager auf Kölner Karnevalssitzungen, ab den 1970ern wurde es dann, und mit ihm der Lehrer Welsch, auch über Köln hinaus bekannt. 1978 besangen „De Höhner“ die Schule und ihren Lehrer; ebenso berühmt ist die Version der „Bläck Fööss“. Auf zahlreichen Tonträgern zum kölschen Karneval findet sich das Lied.
Heinrich Welschs Grab auf dem Kalker Friedhof ist ein Ehrengrab. Die Rheinische Förderschule für Sprache, Sekundarstufe I, des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Köln-Flittard heißt seit 2006 „Heinrich-Welsch-Schule“. Im LVR-Freilichtmuseum Kommern war Heinrich Welsch in der Ausstellung „WirRheinländer“ vertreten.
Helmut Rönz
Mehr dazu im Portal Rheinische Geschichte:
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Karneval im Rheinland