LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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Mitgebracht!

Persönliche Souvenir-Geschichten

Armband mit bunten Anhängern von verschiedene Städten, Regionen und Ländern

Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen gefragt: "Verratet ihr uns, was ihr aus dem Urlaub mitbringt?" Herausgekommen sind ganz persönliche Souvenir-Geschichten von unterschiedlichen Urlaubserinnerungen. Es geht um Schätze und Helden der Kindheit oder kulinarische Entdeckungen für den heimischen Teller. Wir hören von besonderen Fundstücken, die monatelang im Rucksack mitgeschleppt wurden, aber auch von Sachen, die niemals zu Hause angekommen sind …!

Mitbringsel speichern Erinnerungen und Emotionen. Sie lassen die Reise wieder lebendig werden - ob zu Hause oder hier in unserem Ferienkalender!

Japanisch kombiniert

"Ein Mitbringsel von meiner Japan-Rundreise im Jahr 2017 ist diese historische Postkarte einer Allee im Park von Nikkō nordöstlich von Tokio. Nach meiner Rückkehr habe ich einen passenden Rahmen gekauft. Die Postkarte habe ich in einem Antiquariat vor Ort in Nikkō auf dem Rückweg von den historischen Tempelanlagen erstanden. Der Höhepunkt des Souvenirs ist jedoch der kleine Sicheltannenzapfen, den ich passend zum Postkartenmotiv aus dem Wald mitgenommen habe. Im Gegensatz zu vielen anderen Reiseandenken haben Postkarte und Zapfen seitdem einen prominenten Platz im Wohnzimmer gefunden und behalten."

Kulinarische Erinnerungen

„Meist landen Gewürze, Snacks, Getränke und anderes im Reisegepäck – der Rotwein vom kleinen Weinhändler aus der Toskana, der zu Hause nur halb so gut schmeckt; die besondere Sorte Chips, die es in Deutschland nicht zu kaufen gibt; die Großpackungen Gewürze vom französischen Markt oder auch regionale Käsesorten – alles von dem man hofft, dass es die Reise unbeschadet im Gepäck überlebt und ein paar Erinnerungen wachrütteln kann.“

Plüschige Investition

"Tatsächlich habe ich einmal als Kind mein gesamtes Taschengeld für ein Andenken „auf den Kopf gehauen“: Ich war im Grundschulalter, mit meiner Familie in Berlin und wir besuchten das KaDeWe. In der Spielzeugabteilung verliebte ich mich in ein Plüschmeerschweinchen (bis heute finde ich, es ist ein wirklich süßes Kuscheltier!) – und gegen alle Bedenken meiner Eltern gab ich mein ganzes Erspartes, ich meine es waren 30 DM, dafür aus. Bereut habe ich es, soweit ich mich erinnern kann, nicht."

Vom Rucksack auf den Plattenspieler

"Diese wunderschöne Single habe ich in Mexiko-Stadt erworben und anschließend noch ca. zwei Monate durch Mittelamerika getragen – das war es wert! Bei Reisen in andere Städte suche ich gerne Plattenläden auf, von denen ich – je nachdem wie es Gepäck und weitere Reisepläne zulassen – den einen oder anderen musikalischen Schatz mit nach Hause nehme, der mich an das jeweilige Reiseziel noch lange erinnert (in diesem Fall seit über 20 Jahren)."

Tierischer Held aus Schweden

Urlaub in Schweden, vor 30 Jahren, mit gleichaltrigen Freunden, gerade mal aus dem Kinderschuhen entwachsen ins Pippi Langstrumpf Land in Vimmerby. Es war herrlich wieder Kind zu sein, auf Stelzen rumlaufen und auf einen Stuhl zu klettern, der doppelt so groß war wie man selber. Im Souvenir Shop sah ich Hr. Nilsson und ich musste ihn als Erinnerung mitnehmen. Er sitzt heute noch auf dem Tisch neben meinem Bett und bringt mich immer noch zum Lächeln.

"Vernüftiges" Fußballsouvenir

"Immer wenn ich in eine Stadt mit einem „vernünftigen“ Fußballverein komme, bringe ich mir von dort ein Trikot dieser Mannschaft als Erinnerungsstück mit. Beispiele wären hier München (FC Bayern“, Hamburg (HSV), Barcelona (FC Barcelona). Das hat sich irgendwann einfach als Tradition eingebürgert, weil ich Fußballfan bin."

Gegraben, gefunden, verloren

"Eine neue Chance zum Graben: Für den Sommer haben wir mit den Kindern einige Wochenendstationen geplant. Eine führt uns nach Nettersheim. Nettersheim ist mir vor allem durch eine Klassenfahrt in Erinnerung geblieben, die ich selbst in der Grundschule unternommen habe.

Neben vielen schönen Erinnerungen erinnere ich mich besonders gut an eine Mitmach-Aktion: Auf einem Feld durften wir Fossilien sammeln! Ich weiß noch genau, mit wie viel Eifer ich den Fossilienacker durchforstete und wie sich mein Beutel recht schnell füllte. Ich war sehr stolz und freute mich, die Ausgrabungen zu Hause meiner Familie zu präsentieren. Leider kam der Beutel nie zu Hause an, ich vermute, ich habe ihn in der Jugendherberge vergessen. So groß mein Eifer bei der Suche war, so enttäuscht war ich im Anschluss, dass ich meine Fundstücke nicht präsentieren konnte!

Als wir bei den Sommerplanungen auf der Suche nach einem Wochenendausflug nun wieder auf Nettersheim gestoßen sind, musste ich sofort daran denken. Mir war es besonders wichtig, den Fossilienacker wieder zu besuchen. Vielleicht findet ja diesmal das eine oder andere Fundstück den Weg zu uns nach Hause! Und um vielleicht eine Zeitschicht zwischen den fossilen Spuren der Vergangenheit und heute einzuschieben, können wir uns noch mit den Filmdokumentationen des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte über die Kirmes in Nettersheim von 1967 einstimmen."

Internationale Tassen im Schrank

"2010 habe ich mit einer Espresso-Tasse aus Paris eine kleine internationale Tassensammlung im Küchenregal eröffnet, die zwar überhaupt nicht zu unserem sonstigen Geschirr passt, mich aber immer an Momente auf wunderschönen Plätzen und Straßen erinnert."

Papiermensch und Prospekthorter

"Ich bin ein Papiermensch. Es gibt keinen Urlaub und auch keinen kleinen Ausflug, aus dem ich nicht zahlreiche Broschüren, Karten, Postkarten und Kataloge von Attraktionen, Museen, Friedhöfe, Kirchen etc. mitbringe. Da schwingt natürlich in erster Linie das Interesse an Mensch, Region und Kultur durch, auch interessieren mich Gestaltung und Qualität des Materials.

Ein bisschen wird der kleine Sammelwahn aber von der vorausschauenden Sorge getrieben, was man denn an einem gefürchteten Regentag so unternehmen kann. Ich persönlich wünschte mir zuweilen viel mehr Regentage im Urlaub, um all die Ausstellungen und Kirchen ohne Zeitdruck angucken zu können, aber mit dieser Meinung stehe ich erstaunlicherweise oft alleine da. Also horte ich das Material – immer in Griffweite – in der Ferienwohnung/im Camper/im Hotel und schaue, was die Gruppendynamik so zulässt oder welche Zeitfenster sich für mich ergeben.

Was ich auch gut kann: Mit Kaffee und Kuchen alle Broschüren (und die mitgebrachten Reiseführer) in die Hand nehmen und durchblättern. Herrlich. Wieder zu Hause angekommen, nimmt das Infomaterial zunächst einen ebenso prominenten Platz im Wohnzimmer ein, oft mit einem sehnsüchtigen ‚da muss ich nochmal in Ruhe hin‘ verbunden. Nach einigen Wochen dann stelle ich konsterniert fest, dass ich so schnell doch nicht wieder in diese Region kommen werde, und sortiere zunächst die vermeintlich unwichtigen Broschüren aus. Nur wenige schaffen es in mein Bücherregal, wo sich inzwischen eine ganze Reihe von ‚immer noch total wichtigen Broschüren‘ befindet und auf den nächsten Einsatz wartet."

Kühlschrankliebe

„Mein Kühlschrank liebt Magnete – deshalb bin ich bei der Wahl der Souvenirs immer sehr eingeschränkt. Meistens tue ich ihm den Gefallen und bringe ihm lustige Magnete von meinen Reisen mit. Das sind mal kleine Figürchen, mal schöne Bilder oder gelegentlich auch Landesfahnen oder typische Symbole einer Stadt oder einer Region. Er liebt sie, soweit ich weiß, alle gleichermaßen – mir gefällt das kleine Lama aus Peru am besten.“

Vom Sand in der Dose

"Nach einem Frankreich-Urlaub mit drei Wochen Sonne, Meer, langem Aufbleiben und viel Spielen wurde ich als Kind totaler Frankreich-Fan. Es gab sogar eine Spardose vor meiner Zimmertür, in der jeder, der eintretenden wollte, eine „Spende“ für den nächsten Frankreich-Urlaub abtreten sollte. Und natürlich hatte ich vom ersten Atlantikurlaub auch eine Schatzkiste mitgebracht: Eine weiße, runde Dose in der vormals leckere, französische Bonbons waren, nun gefüllt mit allerlei Erinnerungen an den Traumurlaub: Feiner weißer Sand, ein paar Schneckenhäuser, ein kleines, altes Wörterbuch, eine Briefmarke, Eintrittskarten…

Immer mal wieder fällt mir die Dose in die Hand. Auch wenn sie nur noch schwer zu öffnen ist, riecht sie noch immer nach Meer und Urlaub und lässt mich erinnern an meinen Traumurlaub damals in Frankreich."

Accessoire statt Souvenir

„Ich habe vor einigen Jahren in Florenz einen Pashmina-Schal gekauft, den ich seit jeher gerne und häufig trage. Er ist so fest in meine Garderobe integriert, dass er für mich gar nicht mehr "Souvenir-Charakter" hat. Accessoires sind nette Souvenirs, finde ich, weil sie nicht nur daheim herumstehen, allerdings besitze ich auch einige mitgebrachte Armbänder und Ketten, die hauptsächlich in meiner Schmuckschatulle herumliegen.“

Stück für Stück klimpernde Erinnerung

"Mein Bettelarmband bekam ich in den 1970er Jahren von meinen Eltern im Urlaub geschenkt. Einige Jahre habe ich Anhänger dafür gesammelt. Welcher der erste war, daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern, wahrscheinlich aus einem Ort im Donautal, dorthin sind wir immer in den Herbstferien gefahren. Bei jedem neuen Sammelstück habe ich gespannt zugesehen, wie mein Vater die kleine Öse am Band befestigt hat. Er war immer für die Feinmontage zuständig! Später habe ich mir auch auf Schulausflügen – zum Bespiel im Duisburger Zoo – solche Souvenirs gekauft, weil ich es toll fand, wenn das Armand immer dichter wurde und immer mehr geklimpert hat.
Ein Stück in der in der Sammlung ist deutlich älter als die anderen, der Anhänger hat meiner Mutter gehört. Sie hat ihn selbst als Kind getragen. Er zeigt das Wappen ihrer Geburtsstadt. Auch ein paar andere Anhänger fallen etwas aus dem Rahmen, weil sie aus unterschiedlichen Materialien sind. Der Jugoslawien-Anhänger macht deutlich, dass das Armband schon ein Stück Geschichte ist."

Geerbte Mitbringsel

"Meine Mutter hatte eine sehr schöne Vitrine. Für die wünschte sie sich von uns Kindern ein Mitbringsel von unseren Reisen. Im besten Fall sollte es eine Puppe sein. Da ich mit Abstand die jüngste in unserer Familie bin, waren meine Mitbringsel nur bedingt qualitativ schön (das Geld war halt knapp). Was soll ich sagen. Mittlerweile sind meine Eltern schon lange verstorben und in meinem Haus steht nun diese besagte Vitrine. Mit dem Wissen von heute würde ich nur noch Dinge aus dem Urlaub mitbringen, die ich auch selber schön und wertig finde, denn man kann ja nie wissen, ob diese Geschenke wieder auf einen zurückkommen“.

Ganz egal, ob Sie Souvenirs mitbringen oder nicht, ob Sie verreisen oder den Urlaub zu Hause verbringen: Wir wünschen allen Leser*innen unseres Ferienkalenders einen schönen Sommer! Haben Sie eine gute Zeit und bleiben Sie gesund!

Die Mitarbeitenden des ILR
Christian Baisch, Katrin Bauer, Gabriele Dafft, Giulia Fanton, Verena Kohlmann, Thomas Leßmann, Alexander Olenik, Charlotte Rein, Martina Schaper, Gabriele Scheibe, Judith Schmidt, Robin Stecken, Katharina Thielen und unser Schülerpraktikant Jan