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Dotzen – ein Martinsbrauch in Königswinter
Waren Sie schon mal dotzen?
In den Ortsteilen von Königswinter (Rhein-Sieg-Kreis) hält der Bürgerverein Königswinter-Ost e.V. seit knapp über 50 Jahren die regionalen Bräuche und Traditionen der Dorfgemeinschaft am Leben. Der Martinsumzug am 11. November endet beispielsweise mit einem stimmungsvollen Zusammenkommen am großen Martinsfeuer – auch das ist nicht in allen Gemeinden üblich, im Rheinland aber doch noch häufiger anzutreffen als in anderen Bundesländern.
Kinder und Erwachsene beim Dotzen in Königswinter-Waschpohl, 2023. (Foto: Thomas Leßmann)
Dotzen an der Haustür. Königswinter-Pützstück, 2023 (Foto: Thomas Leßmann)
Doch bereits eine Woche zuvor finden rund um Königswinter Aktionen statt, um den eigentlichen Martinstag vorzubereiten: Dann ziehen Gruppen von Kindern mit Laternen durch die Straßen und dotzen. Im überwiegend katholisch geprägten Rheinland wird geschnörzt (Bonn) oder gedotzt (Siebengebirge) – in beiden Fällen handelt es sich um einen klassischen so genannten Heischebrauch, bei dem die Märtenskinder von Haus zu Haus ziehen, ein Lied singen und dafür Gaben erwarten.
In den kleinen Ortsteilen oder Gehöften Pützstück, Waschpohl, Sand und Bennerscheid rund um Königswinter sammeln die Kinder einen kleinen Geldbetrag ein, um damit die Weckmänner zu finanzieren, die am Martinsfeuer gereicht werden. Dass es zusätzlich zum Geldbetrag noch eine Menge Süßigkeiten gibt, die unter allen Dotzer*innen gerecht verteilt werden, ist ein weiterer Anreiz, die vielen Häuser im Dunkeln anzulaufen.
Thomas Leßmann