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Freizeit ist auch Alltag
Achterbahnfahren auf der Kirmes, Badefreuden im Sommer, Schneemann-Bauen im Winter oder der Sonntagsausflug mit der Familie – all das ist Freizeit. Und zu all dem haben wir wertvolle Quellen und Bestände im Archiv des Alltags im Rheinland, die wir in diesem Jahr zusammen mit Museumsbeständen im Portal Alltagskulturen im Rheinland veröffentlicht haben. Freizeitgestaltung ist wie andere Lebensbereiche Wandlungsprozessen unterworfen, die wiederum von gesellschaftlichen Entwicklungen in anderen Bereichen beeinflusst werden. Da Freizeit genauso den Alltag prägt (oder sollen wir sagen: prägen sollte?) wie Arbeit, Wohnen oder Essen, ist es nur folgerichtig, dass wir mit den Freizeitkulturen nun auch einen weiteren – den bereits sechsten – Themenbereich neben Arbeits-, Nahrungs- und Wohnkulturen sowie Bräuchen und Ritualen und Landwirtschaft zugänglich gemacht haben.
Neben zahlreichen Fotos, Filmen und Objekten sind hier auch Thementexte zu finden, etwa zu Jahrmärkten, Spielplätzen oder Kinderspielzeug. Einen weiteren Zugang bieten wir über komplette zusammenhängende Bestände und Sammlungen aus dem Bereich Freizeitkulturen an – darunter eine Sammlung so genannter Handheld-Konsolen aus dem Freilichtmuseum Kommern, mehrere Filmdokumentationen unseres Instituts (inklusive Fotos und andere Begleitmaterialien) sowie ein heterogener Bestand zur Großkirmes „Pützchens Markt“ in Bonn-Beuel.
Weitere Quellen aus dem Archiv des Alltags im Rheinland zum Thema Freizeit sind bereits in Arbeit und werden in Kürze die neue Themenwelt ergänzen – so etwa mit Bildern zur Kinokultur im ländlichen Raum, zu Videospielen und historische Fotos zu Freizeitbeschäftigungen im öffentlichen Raum aus der „Sammlung Straße“.
Besonders schön – so geht es zumindest dem Autor - ist die Beschäftigung mit Quellen zur Freizeit, da diese mit den angenehmen Dingen des Lebens verbunden sind und man sich selbst in Vielem wiederfindet. Wer hat nicht selbst in seiner Kindheit Schneemänner gebaut, wer kennt keine Brett- oder Videospiele oder geht nicht gerne ins Kino?
Christian Baisch