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Weihnachten im Dialekt von Xanten
Wie Weihnachten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gefeiert wurde, ist im LVR-ILR in vielen Tonaufnahmen dokumentier: Im Dialekt ihres Wohnortes erzählen Männer und Frauen, wie in ihrer Kindheit gefeiert wurde. So auch eine Sprecherin (*1910) aus Xanten (Kreis Wesel): Xanten .
In diesem Ausschnitt der Aufnahme erzählt die Sprecherin von den tollen Geschenken, die sie und ihre Geschwister an Heiligabend überreicht bekamen. Doch erst wurde gebetet und gesungen, viele "mooje" (schöne) Weihnachtslieder, auch wenn die Kinder lieber direkt ausgepackt hätten, doch Vater und Mutter "goven nit noer" (gaben nicht nach). Als es schließlich soweit war, durften die Kinder dem Alter nach ihre Geschenke bewundern, der älteste Bruder bekam "en richtije Dampfmaschin" (eine richtige Dampfmaschine). Die Sprecherin und ihre "Söster" (Schwester) bekamen "Püpkes" (Püppchen), die waren "nei opgemakt on angetroke" (neu überarbeitet und angezogen). Einen "Tälder met völ lecker Grai" (Teller mit vielen leckeren Sachen) gab es auch noch dazu. Die "Älderes" (Eltern) bekamen von ihren Kindern ein "Brifke geschreeve" (Briefchen geschrieben), in dem sie versicherten, immer "fein brav" zu sein.
Der Ort Xanten liegt im kleverländischen Dialektraum, ganz im Norden des Rheinlands. Typische Lautungen für dieses Gebiet sind v für hochdeutsch b ("goven" 'gaben', "angedreeven" 'angetrieben' oder "geschreeven" geschrieben), k für hochdeutsch c ("Sakes" 'Sachen', "opgemakt" 'aufgemacht' oder "Brifke" 'Briefchen') oder t für hochdeutsch z ("twäde" 'zweite', "antemolen" 'anzumalen' oder "grote" 'große'). Weiterhin sind Wörter wie "Söster" 'Schwester', "Grai" 'Sachen, Kram' oder "Wante" 'Fäustling' Kennzeichen für diese Region.
Auf unserer Sprechenden Sprachkarte gibt es noch mehr Weihnachtsgeschichten zu hören. Klicken Sie sich doch einfach mal durch!
Quizfrage
Was bekam der älteste Bruder der Sprecherin zu Weihnachten geschenkt?
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