LVR-Institut für Landeskunde
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Veranstaltungstipp: Seuchen zwischen Rhein und Weser - Vortragsreihe zur Geschichte der Pandemien und Epidemien in Nordrhein-Westfalen

Plakat der Veranstaltungsreihe mit einem Bild aus den 1960er Jahren, auf dem ein Krankenhaus in Simmerath und ein Quarantäne-Hinweisschild zu sehen ist. Plakat der Veranstaltungsreihe

Auch in diesem Jahr wird die Vorweihnachtszeit von einem Thema bestimmt: Corona. Die Auseinandersetzung mit der aktuellen Pandemie eröffnet eine wichtige Erkenntnis: Seuchen sind kein absoluter Ausnahmezustand, sondern vielmehr wiederkehrende Krisenerfahrungen menschlicher Gesellschaften. Polio, Pocken, Aids und Grippe – die Liste der Seuchen der letzten Jahrhunderte im westlichen Europa ließe sich beliebig erweitern. Doch wie zeigten sich diese unterschiedlichen Pandemien in Nordrhein-Westfalen und wie beeinflussten sie das Leben der Menschen?

Ein Foto aus den 1960er Jahren, auf dem ein Polizeiauto in winterlicher Landschaft am Orteingang Lammersdorf. Aufnahme aus Lammersdorf zur Zeit der Pocken-Pandemie in den 1960er Jahren. Foto: Jürgen Siebertz Foto aus der Zeit eines Corona-Lockdowns, auf dem ein Restaurant mit zwei Tafeln seinen Außerhaus-Verkauf bewirbt. Als Überschrift auf den Tafeln wurde „#stayhome“ gewählt. Aufnahme aus der Zeit eines Corona-Lockdowns. Foto: Gabriele Dafft/LVR, CC BY 4.0 (GD20200321-006/Archiv des Alltags im Rheinland)

In der Vortragsreihe „Seuchen zwischen Rhein und Weser: Geschichte der unsichtbaren Gefahr in Nordrhein-Westfalen“ begeben sich zahlreiche Expertinnen und Experten auf eine Spurensuche in die Seuchengeschichte unseres heutigen Bundeslandes. Von den Cholera- und Pockenausbrüchen im Kaiserreich über die Diphtherie- und Poliowellen der 1930er und 1960er-Jahre bis hin zu Aids und den aktuellen Grippepandemien zeigen sie eine lange Problemgeschichte bis in die Gegenwart auf. Die Vorträge erläutern gesellschaftliche Voraussetzungen und Folgen der Pandemien und zeichnen politische und soziale Spannungen sowie Ängste und Hoffnungen all jener Menschen nach, die in Nordrhein-Westfalen bis heute mit dem unsichtbaren Tod ringen.

Die Vortragsreihe ist eine Kooperationsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte und des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte.

Plakat der Veranstaltung am 07.12.2021 mit einer Spritze und einer Maske, die auf einer Landkarte liegen, sowie einem Porträtfoto des Referenten Prof. Dr. Malte Thießen. Flyer der Veranstaltung am 07.12.2021.

Innerhalb des wieder einmal dominierenden Themas „Corona“ nimmt das Impfen eine besondere Stellung ein. Am 07.12.2021 findet um 18 Uhr der Vortrag „Sicherheit durch die Spritze: Impfen, bangen und hoffen in Nordrhein-Westfalen vom 20. bis ins 21. Jahrhundert“ von Prof. Dr. Malte Thießen digital statt.

Impfungen sind ein Test für die sozialen Bindekräfte einer Gesellschaft. Beim Impfen geht es ja nie nur um die Gesundheit des Einzelnen, sondern immer auch um die Frage, was der Einzelne für die Allgemeinheit leisten sollte. Im Rheinland, in Westfalen und im heutigen NRW wurden diese Fragen ganz unterschiedlich beantwortet. Dabei ging es um grundsätzliche Dinge: Wem gehört eigentlich der Körper – dem Einzelnen oder dem Gesundheitsamt? Wer sorgt für die Sicherheit von Impfstoffen – die Pharmaunternehmen oder der Staat? Und wie lässt sich Immunität weltweit voranbringen, damit wir alle sicher vor Seuchen sind? Der Vortrag macht sich auf eine Spurensuche durch die Impfgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, um an Schlaglichtern aus NRW gesellschaftliche Debatten und Wandlungsprozesse in den Blick zu nehmen.

Die Onlineveranstaltung ist kostenlos für alle Interessierten zugänglich. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Livestream auf dem vhs Aachen Youtube-Kanal: https://youtu.be/De29q75wJ4o

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Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Brauweiler Kreis für Landes- und Zeitgeschichte e. V.

Quizfrage:

Welches Thema wird im Vortrag von Prof. Dr. Malte Thießen behandelt?

Die richtige Antwort senden Sie bitte an: giulia.fanton@lvr.de