LVR-Institut für Landeskunde
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Zwischen Schlemmen und Fasten

Fasten (hebräisch = Ta´anit) im Judentum

Mehrere mit Erdbeermasse gefüllte Teigrauten, sogenannte Haman-Taschen liegen gestapelt übereinander. Haman-Taschen sind eine beliebte Fastenspeise an Purim. (Foto: Wikimedia Creative Commons CC0)

Auch im Judentum gibt es den Brauch zu fasten – an verschiedenen Fasttagen im Jahresverlauf, aber auch zu bestimmten persönlichen Anlässen. Der strengste und wichtigste Fasttag ist Jom Kippur, der Tag der Versöhnung zwischen Gott und den Menschen und den Menschen untereinander. Weitere Fasttage sind (nach den jüdischen Daten): der 10. Tewet zum Gedenken an die Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar, der 17. Tammus zur Erinnerung an das Durchbrechen der Jerusalemer Stadtmauer und vier weitere Tragödien, der 9. Aw („Tisch’a be-Aw“) zum Gedenken an die Zerstörung des Ersten und Zweiten Tempels in Jerusalem sowie weiterer Tragödien in der jüdischen Geschichte, der 3. Tischri (Fasten Gedalja) zur Erinnerung an die Ermordung Gedaljas (Jer. 41,2) und der 13. Adar, das Fasten Esther (Esther 4,16), der Tag vor dem Purim-Fest.
Nach dem Fasten wird an den jüdischen Festen gut gegessen, oft mit besonderen symbolischen Speisen. Eine typische Speise an Purim sind die Haman-Taschen, ein dreieckiges, gefülltes Gebäck, das an Hamans dreieckigen Hut erinnern soll.

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Monika Grübel