LVR-Institut für Landeskunde
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Zwischen Schlemmen und Fasten

Fastenbrechen an Nikolaus

Ausnahmen bestätigen die Regel – das gilt auch für die adventliche Fastenzeit. Am Vorabend des Nikolaustags werden traditionell geputzte Stiefel vor die Haustür gestellt.

Ein rotes Paar Kinderstiefel steht auf einem braunen Teppich vor einer Backsteinwand. Das Schuhpaar ist mit einem Weckmann, Süßigkeiten wie einem Schokoladennikolaus und Obst gefüllt. Mit Süßigkeiten und Obst gefüllte Nikolausstiefel. (Foto: Archiv des Alltags im Rheinland / LVR)

Am Morgen des 6. Dezembers finden brave Kinder Süßes und Obst, manchmal auch kleine Geschenke in diesen, die der unsichtbare Gabenbringer, der im Köln-Bonner Raum, sowie rund um Aachen und Neuss gerne heiliger oder helleje Mann genannt wird dort hineingelegt hat. Der Brauch ist angelehnt an Legenden rund um den Heiligen Nikolaus, der in niederrheinischen Dialekten auch gerne Sente kloos, Sinter Klaas und Kloskerl heißt. Eine Gestalt, die vermutlich auf die realen Personen Bischof Nikolaos von Myra (4. Jh.n.Chr.) und Nikolaos, Abt von Sion und Bischof von Pinora (6.Jh.n.Chr.) zurückgeht. Er soll unter anderem durch großzügige Geschenke Menschen in Not geholfen haben. Neben Schokoladen-Nikoläusen und anderem Naschwerk finden sich in den Stiefeln der Kinder in manchen Gegenden wie der Eifel auch Weckmänner.

Ein Hefegebäck in Form eines Mannes mit Sternen-besetztem Mantel, Stab und Kopfbedeckung. Gebildbrot des Heiligen Nikolaus, Gebäckvorlage der Firma Josef Stief, München 1970. (Foto: Archiv des Alltags / LVR)

Dieses Gebildbrot symbolisiert den Heiligen Nikolaus mit der klassischen Kopfbedeckung der Bischöfe, der Mitra, und dem Bischofsstab und wird zu diesem Tag des Fastenbrechens verzehrt.

Corinna Schirmer

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