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Kinokultur im ländlichen Raum

Welche Bedeutung haben Lichtspielhäuser im Rheinland?

Eine Frau mit Kind steht an einer Kasse in einem Kino. Innenansicht des Weltspiegel Kinos in Mettmann. Foto: Ein Kamerateam filmt einen Mitarbeiter eines Kinos, welcher Buchstaben vor einem Kino aufhängt. Dreharbeiten vor dem Kur Theater in Hennef.

Die Bundesregierung fördert seit 2019 Modernisierungsmaßnahmen in Kinos in Gemeinden mit bis zu 25.000 Einwohnern, um die angespannte wirtschaftliche Situation für die Betreiber*innen zu verbessern. Dies lässt das Kino im ländlichen Raum als bedrohten Kulturort erscheinen.

Anknüpfend an diesen Eindruck haben wir ein Filmprojekt angestoßen, welches Kinos im ländlichen Raum des Rheinlandes portraitiert. Die Bedeutung für Betreiber*innen und Besucher*innen steht dabei im Mittelpunkt des Projekts, denn das Kino als Erlebnisraum verspricht eine außeralltägliche Erfahrung. Durch die besondere Atmosphäre des dunklen Saals, die Anwesenheit der weiteren Zuschauenden und den laufenden Film, wird „beim Zuschauer ein Prozeß der ‚Partizipation‘ ausgelöst, der in gleicher Weise die Wahrnehmung und die Gefühle betrifft“ – so formuliert es der Filmtheoretiker Christian Metz.

Wir haben uns gefragt: Zeichnen sich die Lichtspielhäuser abseits der Metropolen darüber hinaus durch weitere Funktionen aus? Konnte sich hier eine eigene Kinokultur entwickeln und erhalten?

Das Projekt setzt die Reihe HeimatKino Ruhr der Filmemacher von Benda Film fort. Deren zwischen 2018 und 2019 entstandene sieben Kurzfilme thematisieren die Kinoszene in Städten des Ruhrgebiets von Dortmund bis Duisburg.

Ergänzt werden soll diese Darstellung der westfälischen Kinolandschaft nun durch Episoden aus dem ländlichen Rheinland. Bisher entstanden drei Kinoportraits, auf die die folgenden Teaser einen Vorgeschmack geben. Die vollständigen Filme können Sie auf unserem Youtube-Kanal Alltagskulturen im Rheinland abrufen.

Das Corso Film Casino in Kaldenkirchen

Das Corso Film Casino in Kaldenkirchen, wird als Servicekino im Familienbetrieb geführt. Zum Konzept dieses Filmtheaters gehört unter anderem die Vermittlung des Kinogefühls an die Jugend: „… denn wer das Kino nicht kennt, der kann auch nicht hingehen“ sagt der Theaterleiter und richtet seinen Blick damit auf die Zukunft des Kinos auf dem Land.

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Das Kur-Theater in Hennef

Das zweite Portrait widmet sich dem vereinsgeführten Kur-Theater in Hennef. Kinobegeisterte Bürger*innen retteten das Kino 2003 vor der Schließung. Neben Kinovorführungen finden dort auch Kulturveranstaltungen statt. „Man muss Kino schon lieben“ begründet ein Vereinsmitglied, das sich für die Programmgestaltung verantwortlich zeichnet ihr Engagement.

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Weltspiegel Kino Mettmann

Das nächste Portrait widmet sich dem seit 1907 durchgängig betriebenen Weltspiegel Kino in Mettmann, welches Kinogeschichte und Modernisierung miteinander vereint: „Alles, was das technische Herz höherschlagen lässt, ist hier, in einem der ältesten Kinos Deutschlands, verbaut worden“, so der Betreiber. Der Kurzfilm begleitet sein Team bei der Wiedereröffnung nach der coronabedingten Schließung.

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Berli Theater Hürth

Das vierte Kino-Porträt beleuchtet die ebenfalls langjährige Geschichte des Berli Theater Hürth. Nach dem Krieg im Mai 1945 hat die Familie Jansen ihre Gastwirtschaft mit großen Tanzsaal in ein Kino umgewandelt und erfolgreich durch die Jahrzehnte geführt. Wer früher schon im Berli Theater war, wird sich auch heute noch wohlfühlen - im Kinosaal finden sich viele Elemente, die noch aus den 1960er Jahren stammen.

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Zum vollständigen Film (ab 30.10.2020 - 9:00 Uhr)

Dank der Unterstützung durch die Regionale Kulturförderung des LVR können in 2020 noch weitere Kinoportraits entstehen. Kennen Sie ein Kino im ländlichen Rheinland, dessen Geschichte sich zu erzählen lohnt? Dann melden Sie sich bei uns. Vielleicht kann genau dieser Ort zum Thema unseres nächsten Kinoportraits werden.

Wir freuen uns darüberhinaus, wenn Sie Ihre eigenen Kinoerlebnisse in Form von mündlichen Erzählungen, schriftlichen Zeugnissen oder Fotografien mit uns teilen.

Ihre Erinnerungen bereichern unser Archiv!

Ansprechpartnerin

Andrea Graf M.A.
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Endenicher Straße 133
53115 Bonn
Telefon: +49 (0) 228 9834 - 266
E-Mail: andrea.graf@lvr.de