LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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Das letzte Fest, Angekommen?, Das erste Fest

Dokumentation der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Keyenberg im tagebaubedingten Umsiedlungsprozess

Über die Filme

Anlass für die volkskundlich-kulturanthropologische Filmdokumentation über die Keyenberger Schützenbruderschaft ist die tagebaubedingte Umsiedlung des Ortes, der im Braunkohleabbaugebiet Garzweiler II liegt. Die Protagonist*innen der Keyenberg-Trilogie erzählen in diesem interviewbasierten Filmprojekt über die Herausforderungen eines Vereins im Wandel, das Abschiednehmen und die Zukunftsperspektiven, ihre eigene Handlungsmotivation sowie ihr persönliches Heimatverständnis.

Die Bruderschaft ist der größte Verein in Keyenberg und sie beging 2019 ihr letztes Fest im alten Dorf: Es war zugleich das 570. Vereinsjubiläum und wurde als Bezirksschützenfest im großen Rahmen ausgerichtet.

Der erste Filmteil "Das letzte Fest. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Keyenberg siedelt um" begleitet die Mitglieder des Schützenvereins durch das Jahr 2019 bei den Festvorbereitungen, dem dreitägigen Schützenfest sowie der Spätkirmes im Herbst.

Vor der Kamera erzählen die Interviewpartner*innen, vor welchen Herausforderungen ein Verein in der Situation der Umsiedlung steht. Die Bedeutung von Heimat und Gemeinschaft sowie die Vorstellungen der Umsiedelnden über die Zukunft am neuen Standort werden aufgegriffen. Der Abschied vom Dorf, wo besonders die enge Verbindung zur Kirche von großer Bedeutung ist, fällt den Mitgliedern sichtlich schwer.

Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie konnte das für 2020 geplante erste Schützenfest in Keyenberg (neu) erst 2022 stattfinden. Die filmische Begleitung des Vereins wurde durch die Zeit der Pandemie fortgesetzt. Aus diesem Drehmaterial sind zwei weitere Filme entstanden.

Im Zentrum des zweiten Filmteils "Angekommen?" stehen die Herausforderungen des Vereins im Prozess der Umsiedlung sowie der Phase des pandemischen Stillstandes, aber auch die Hoffnung, die innovativen Ideen und positiven Veränderungen, die durch die Krise angestoßen wurden.

Im dritten Filmteil "Das erste Fest" sprechen die Interviewpartner*innen vor der Kamera über das Ankommen am Umsiedlungsstandort Erkelenz-Nord und darüber, ob und wie Heimat und Gemeinschaft dort neu entstehen können.

Durch den vorgezogenen Kohleausstieg steht seit Ende 2022, nach Abschluss der Dreharbeiten, fest, dass die Kohle unter dem dritten Umsiedlungsabschnitt doch nicht mehr abgebaut wird. Die alten Dörfer Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich sowie Berverath bleiben somit erhalten. Über die zukünftige Nutzung wird derzeit beraten.

Die Trilogie können Sie auf unserem YouTube-Kanal "Alltagskulturen im Rheinland" anschauen.

Das Booklet zum Film finden Sie hier (PDF-Datei, 5,98 MB).

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Ansprechpartnerin:
Andrea Graf M.A.
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Endenicher Straße 133
53115 Bonn
Telefon: +49 (0) 228 9834 - 266
E-Mail: andrea.graf@lvr.de