Topographische Landesaufnahmen des frühen 19. Jahrhunderts
Karte von Nordwestdeutschland Walsum 1805 Karte von Tranchot und v.Müffling Krefeld 1804 Karte des Nördlichen Bergischen Landes Neviges 1824
Aus: Rheinischer Städteatlas XVII Nr. 92: Walsum, 2008, Tafel 2, Le Coq-Karte; Rheinischer Städteatlas XV Nr. 81: Krefeld, 2003, Tafel 2, Tranchot-von Müffling-Karte; Rheinischer Städteatlas XIV Nr. 77: Neviges, 2001, Tafel 2, Aufnahme des Nördlichen Bergischen Landes, Ausschnitte
Im Rheinischen Städteatlas wird die topographische Entwicklung der Stadt und ihres Umlands mit einer Kartenfolge aus den amtlichen topographischen Landesaufnahmen vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart dokumentiert.
Die Kartenfolge beginnt je nach Region mit der Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling, der Kartenaufnahme des Nördlichen Bergischen Landes in 1:25.000 oder der Karte von Nordwestdeutschland von Le Coq in 1:50.000.
Die Aufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling erfolgte 1803-14 durch französische Offiziere unter der Leitung von Jean Joseph Tranchot (1752-1815) und wurde 1817-28 durch preußische Offiziere unter der Leitung von Friedrich Karl Ferdinand Freiherr von Müffling (1775-1851) fortgeführt und vollendet. Die ursprünglich für militärische Zwecke bestimmte Aufnahme gibt erstmals exakt vermessen und detailgetreu kartiert die topographischen Verhältnisse im Rheinland zu Anfang des 19. Jahrhunderts wieder. Das Gebiet des nördlichen Bergischen Landes wurde in den Jahren 1824/25 durch Ergänzungsmessung unter der Leitung des Freiherrn von Müffling aufgenommen.
Die Karten geben Auskunft über die Siedlungstopographie, die Größe und Lage der Städte, Dörfer und Gehöfte. Die Verkehrswege sind klassifiziert in Überlandstraßen, Hauptstraßen und Wege. Flächenfarben geben ein differenziertes Bild der Vegetation und Bodennutzung. Das Relief wird durch Geländeschraffen wiedergegeben. In den französischen Karten sind außerdem die Département-, Kantons- und Mairiegrenzen durch Liniensignaturen dargestellt.
Die Karte von Nordwestdeutschland entstand 1797-1813 unter der Leitung von Oberst Karl Ludwig von Le Coq (1754-1829) ebenfalls mit militärischer Zweckbestimmung. Die Vermessungsarbeiten waren 1804 abgeschlossen, das Werk wurde 1805-13 im Maßstab 1:86.400 in Kupfer gestochen.
Im Rheinischen Städteatlas werden für die Städte des rechten Niederrheins, für die keine Tranchot/von Müffling-Karte vorliegt, Ausschnitte aus diesem Kartenwerk als Vergrößerung in 1:50.000 veröffentlicht, im Allgemeinen in Blattzusammensetzungen.