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Rheinischer Städteatlas Titz

Titz auf einen Blick

Historischees gezeichnetes Bild von einer Stadt Ansicht Titz 1906 Ausschnitt aus einer farbigen historischen Karte Plan de la Commune Titz 1807 (Ausschnitt) Ausschnitt aus einem Grundriss gezeichnet nach einer Katasterkarte Urkarte Titz 1825 (Ausschnitt)

Lfg. XVIII Nr. 95, 2010
Bearbeiterin: Elfi Pracht-Jörns
Redaktion: Margret Wensky
Kartographie: Esther Weiss
Böhlau-Verlag Köln
ISBN: 978-3-412-20652-9
Mappenformat: 28 x 40 cm
Preis: 30,00 €

Die Atlasmappe kann über den Böhlau-Verlag bezogen werden.

Gemeindedaten
Regierungsbezirk Köln
Kreis Düren
Einwohnerzahl Ende 2009: 8.809

Geographische Lage
Titz liegt im Nordwesten der Niederrheinischen Bucht, der historische Ortskern 95-104 m über NN.

Geschichtliche Entwicklung
Titz, 1166 erstmals erwähnt und um 1185 als villa bezeichnet, war seit dem 13. Jahrhundert Sitz der Herren von Titz (bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts) und Teil der Grafschaft bzw. des Herzogtums Jülich. Größter Grundherr im Titzer Raum war die Abtei Altenberg.

Wichtig für die Entwicklung des Ortes war die mittelalterliche Handelsstraße von Aachen über Jülich nach Neuss und Düsseldorf, die spätere Landstraße. Ende des 13. Jahrhunderts wird ein landesherrlicher Hof in Titz erwähnt, der als Kern der Siedlung anzusprechen ist und zeitweise als Witwensitz der Jülicher Gräfinnen diente. Im 15. Jahrhundert beherbergte Titz einen Teil der Marställe des Herzogtums Jülich und war Sitz eines Rittmeisteramts. Der landesherrliche Hof wurde zum befestigten Haus ausgebaut und der Ort mit Wall und Graben befestigt.

Um 1600 wurde Titz zur Freiheit erhoben. Doch dem Ort, der stets im Schatten von Jülich und Kaster lag, gelang es nicht, seine Stellung im Herzogtum Kleve-Jülich-Berg für eine kontinuierliche Siedlungsentwicklung zu nutzen, so dass es nicht zur Stadtwerdung kam. Auch ein Markt konnte sich in Titz nicht entwickeln. Die einzigen Gewerbe von einiger Bedeutung waren die Fuhrleute und Gastwirte, die vom Durchgangsverkehr auf der Landstraße profitierten. Titz blieb ein Dorf, das an der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts keinen Anteil hatte, sondern landwirtschaftlich geprägt blieb.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg dehnte sich Titz über die 1807 aus dem Ortszentrum verlegte Landstraße aus, wo ein neuer Siedlungsschwerpunkt entstand. Mit Ausnahme der Kirche, des Gemeindefriedhofs und des katholischen Kindergartens in der Bungsstraße hat sich die gesamte Infrastruktur in den neuen Teil der Gemeinde verlagert. Mit der kommunalen Neugliederung 1972 übernahm Titz zentralörtliche Funktionen für die eingemeindeten Ortschaften und wurde zum Zentrum einer weitläufigen Landgemeinde.

Inhalt der Mappe
15 Seiten Textheft, 5 Tafeln mit 13 Abbildungen

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