LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
Logo LVR

Rheinischer Städteatlas Ratingen

Ratingen auf einen Blick

Historisches gezeichnetes Bild von einer Stadt Ansicht Ratingen 1715 Ausschnitt aus einem Grundriss gezeichnet nach einer Katasterkarte Urkarte Ratingen 1839 (Ausschnitt) Ausschnitt aus einem schwarzweissen Stadtplan Deutsche Grundkarte Ratingen 2003 (Ausschnitt)

Lfg. XVII Nr. 89, 2008
Bearbeiterin: Elfi Pracht-Jörns
Redaktion: Margret Wensky
Kartographie: Esther Weiss
Böhlau-Verlag Köln
ISBN: 978-3-412-05904-0
Mappenformat: 28 X 40 cm
Preis: 30,00 €

Die Atlasmappe kann über den Böhlau-Verlag bezogen werden.

Gemeindedaten
Regierungsbezirk Düsseldorf
Kreis Mettmann

Geographische Lage
Ratingen liegt im Übergangsbereich der Mittleren Niederrheinebene in das Niederbergische Hügelland am Nordostrand der Niederrheinischen Bucht in den Bergischen Heideterrassen; der historische Stadtkern liegt auf einer sandigen Mittelterrassenebene 55-65 m über NN.

Geschichtliche Entwicklung
Ratingen, das durch Schenkungen an das Kloster Werden seit der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts schriftlich bezeugt ist und 1165 erstmalig als "villa" bezeichnet wird, gewann schnell eine zentralörtliche Bedeutung. Dafür sprechen die Existenz einer Kirche im 8., 9. Jahrhundert und die Bildung der Pfarre um 1150. Bereits vor der Stadterhebung kam Ratingen an die Grafen von Berg. Mit der Stadterhebung 1276 verfolgte Graf Adolf V. von Berg eine machtpolitische und militärische Absicherung seines Territoriums gegen das Erzstift Köln. Noch im 13. Jahrhundert wurde die neue Stadt befestigt. Die Stadt wurde vom Landesherrn großzügig privilegiert. Die erste Stadterweiterung durch die Anlage von drei Vordörfern wird bereits im 14. Jahrhundert erfolgt sein.

Um 1300 wurde in Ratingen eine der ältesten gotischen Hallenkirchen im Rheinland vollendet. 1338 werden das Rathaus und das Weinhaus, 1362 der Marktplatz, das Grüthaus, Niederlassungen der Bettelorden, ein Beginenkonvent und das Gasthaus erwähnt. Außerhalb der Stadtbefestigung entstand ein ausgedehntes überörtliches Wegenetz, das den Aufschwung eines differenzierten und zeitweise international konkurrenzfähigen Gewerbes (Schmiedehandwerk, v.a. Waffen- und Scherenproduktion) begünstigte. Seit 1362 sind in Ratingen zahlreiche Zünfte und Bruderschaften belegt.

Die kriegerischen Auseinandersetzungen im 16. und 17. Jahrhundert führten zum wirtschaftlichen und politischen Niedergang der Stadt. Ratingen wurde und blieb bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Ackerbürgerstädtchen im Schatten der Residenzstadt Düsseldorf. Auch die von Johann Gottfried Brügelmann 1783/84 in Cromford bei Ratingen gegründete mechanische Baumwollspinnerei, die "erste Fabrik" auf dem Kontinent, brachte kaum Impulse für die Entwicklung der Stadt. Der wirtschaftliche Aufschwung kam für Ratingen erst mit dem Bau der Eisenbahnen seit 1846, die eine Verbindung zum Rheinland und Ruhrgebiet schufen. In der Folgezeit siedelten sich zahlreiche Unternehmen, v.a. des Metall verarbeitenden Gewerbes, in Ratingen an.

1856 wurde Ratingen die Rheinische Städteordnung verliehen.

Ein wichtiger Entwicklungsschub für Ratingen in der Nachkriegszeit ist mit dem Bau der Großsiedlung Ratingen-West verbunden. Der Stadt Ratingen ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, sich als Wohn- und Wirtschaftsstandort zu profilieren; zahlreiche Firmen des Dienstleistungs- und IT-Bereichs haben sich in Ratingen angesiedelt.

Inhalt der Mappe
32 Seiten Textheft, 6 Tafeln mit 12 Abbildungen:

nach oben