LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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Rheinischer Städteatlas Randerath

Randerath auf einen Blick

Ausschnitt aus einer historischen kleinmaßstäbigen topographischen Karte Übersichtskarte Randerath 1825 (Ausschnitt) Ausschnitt aus einem Grundriss gezeichnet nach einer Katasterkarte Urkarte Randerath 1865 (Ausschnitt) Ausschnitt aus einer heutigen großmaßstäbigen Karte mit geographischen Objekten und Geländeformen Topographische Karte 1:25.000 Randerath 2006 (Ausschnitt)

Lfg. XIX Nr. 98, 2013
Bearbeiter: Wolfgang Löhr
Redaktion: Margret Wensky
Kartographie: Esther Weiss
Böhlau-Verlag Köln
ISBN: 978-3-412-20970-4
Mappenformat: 28 x 40 cm
Preis: 24,50 €

Die Atlasmappe kann über den Böhlau-Verlag bezogen werden.

Gemeindedaten
Regierungsbezirk Köln
Kreis Heinsberg

Geographische Lage
Randerath liegt im äußersten Südwesten des Niederrheinischen Tieflandes.
Der historische Ortskern liegt ca.50-60 m über NN.

Geschichtliche Entwicklung
Randeraths urkundliche Anfänge gehen in das unmittelbare Ende des 12. Jahrhunderts zurück. Zu diesem Zeitpunkt werden die edelfreien Herren von Randerath erstmals erwähnt. 1392 erwarb Herzog Wilhelm von Geldern - 1393 auch Herzog von Jülich - die Herrlichkeit Randerath, zu der auch Linnich gehörte. Damit konnte Jülich sein Herrschaftsgebiet nördlich und nordöstlich vom Zentrum Jülich ausbauen.

Eine Stadterhebung ist nicht überliefert, 1225 wird Randerath als castrum et villa bezeichnet, Ende des 14. Jahrhundert als Stadt, eine städtische Verwaltung ist nicht vor Mitte des 15. Jahrhunderts nachweisbar. Randerath blieb trotz der Ansiedlung von Bediensteten der Herrschaft, Handwerkern und Händlern bis ins 19. Jahrhundert stark landwirtschaftlich geprägt. Nach dem Verkauf der Herrschaft Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg nicht mehr ständig als Residenz genutzt, blieb jedoch Sitz der Amtsverwaltung und bis ins 17. Jahrhundert militärischer Stützpunkt, danach wurde sie zur Ruine.

Der städtische Handel wurde durch die Verleihung dreier Jahrmärkte 1509 belebt. Auf den Märkten spielte der Verkauf von Pferden, anderem Vieh, Fischen und Getreide eine besondere Rolle. Eine Ende des 16. Jahrhunderts erwähnte Walkmühle lässt auf Textilgewerbe schließen. Ab spätestens Anfang des 19. Jahrhundert gab es in Randerath Handweber im Hauptberuf. Sie verarbeiteten Leinen und Baumwolle, bis sich dies wegen der Konkurrenz mit den mechanischen Stühlen nicht mehr lohnte, weshalb man in den 1870er Jahren zur Samtweberei überging.

Schon Anfang des 19. Jahrhunderts gab es einige Textilmanufakturen und am Ende des Jahrhunderts eine mechanische Weberei. Um 1900 erlag die Handweberei endgültig der Konkurrenz der Industriebetriebe besonders aus dem Raum Mönchengladbach. Fabriken siedeln sich kaum an wegen der schlechten Straßenverbindung und dem späten Anschluss an das Schienennetz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Randerath zum Arbeiterwohnort. Seit 1972 ist Randerath Stadtteil von Heinsberg.

Inhalt der Mappe
20 Seiten Textheft, 5 Tafeln mit 9 Abbildungen

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