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Rheinischer Städteatlas Gräfrath
Gräfrath auf einen Blick
Gräfrath, Marktplatz, um 1900 Gräfrath, Urkarte, 1829 (Ausschnitt) Plan des ehem. Stifts Gräfrath, J. W. Buschmann, 1796 (Ausschnitt)
Lieferung XXII, Nr. 107, 2024
Bearbeiterin: Elfi Pracht-Jörns
Redaktion: Wolfgang Rosen
Kartographie: Irene Johannsen
Böhlau-Verlag Köln
ISBN: 978-3-412-52808-9
Mappenformat: 28 x 40 cm
Preis: 28,00 €
Die Atlasmappe kann über den Böhlau-Verlag bezogen werden.
Gemeindedaten
Regierungsbezirk Düsseldorf, Stadt Solingen
Geographische Lage
Gräfrath ist der nördlichste Stadtteil Solingens. Die Wupper bildet in weiten Teilen die Grenze zur Stadt Wuppertal. Die in Gräfrath entspringende Itter verläuft im Westen an der Stadtgrenze zu Haan. Die höchste Stelle von Gräfrath und der Stadt Solingen insgesamt liegt 276 m über NN und befindet sich beim ehemaligen Wasser- und heutigem Lichtturm.
Geschichtliche Entwicklung
1135 wurde Gräfrath erstmals als Greuerode erwähnt, 1402 als vryheit und die Einwohner als burgere. Bereits wenige Jahrzehnte nach der Gründung des Augustinerchorfrauenstiftes (1185/87) begannen die Beziehungen zum bergischen Herrscherhaus, das für sich Schutzfunktionen reklamierte und den Damenkonvent förderte. Zu Füßen des sogenannten Klosterhügels mit Kirche, Klausur, Friedhof und Wirtschaftsgebäuden entwickelte sich in einer Talmulde am Zusammenfluss zweier Quellbäche der Itter das Dorf Gräfrath, 1189 als villa bezeichnet. Größter Grundherr war bald das örtliche Stift, von dem auch Impulse für das Wachstum der Siedlung ausgingen. Im 1402 erlassenen Freiheitsprivileg wurden der Freiheit und den Bürgern alle Rechte gewährt, die auch Solingen zugestanden worden waren, wozu neben der Selbstverwaltung auch die Befugnis gehörte, den Ort zu befestigen. 1856 wurde dem Ort die Rheinische Städteordnung verliehen.
Gräfrath war vorrangig eine Stadt der Handwerker, die v. a. für den lokalen Markt arbeiteten. Als Leitgewerbe fungierte das Messermacherhandwerk. Die Landwirtschaft spielte nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig war auch der Pilgerverkehr zu einer Katharinenreliquie im Stift. Erst seit den 1870er-Jahren nahm die Industrialisierung hier Fahrt auf; während sich der Stadtkern kaum veränderte, kam es in den Außenbezirken zu vermehrter Bautätigkeit: in Central entstanden Arbeitersiedlungen und ein Geschäftszentrum. 1929 verlor Gräfrath seine städtische Eigenständigkeit, als es mit Solingen, Höhscheid, Ohligs und Wald zur Stadt Groß-Solingen zusammengeschlossen wurde. Auf vielleicht noch mittelalterlichem Grundriss existiert eine überwiegend aus dem 18. Jh. stammende Bebauung. Die Stadt beherbergt heute das Deutsche Klingenmuseum im ehemaligen Stiftsgebäude.
Inhalt der Mappe
31 Seiten Textheft, 8 Tafeln mit 11 Karten und 15 Abbildungen
• Grundriss Gräfrath nach der Urkarte von 1829 (1: 2 500)
• Amtliche Basiskarte Gräfrath 2024 (1: 5 000)
• Topographische Karten Gräfrath 1824/25, 1843/44 und 1892/93 (1: 25 000)
• Digitale Topographische Karte Gräfrath 2023 (1: 25 000)
• Senkrechtluftbild Gräfrath 2023 (1: 5 000)
• Karte der Bürgermeisterei Gräfrath 1830 (1: 15 000)
• Plan des ehem. Stifts Gräfrath von J. W. Buschmann (1796)
• Ocular-Entwurf des „Klosters“ Gräfrath (1805)
• Übersichtsplan Gräfrath (ca. 1910)
• Pharus-Plan Gross Solingen (1931)
• Gesamtansicht Gräfrath (um 1840)
• Foto ehem. Stiftskirche Gräfrath (1895)
• Foto Kirchen Gräfrath (1903)
• Foto Bahnhof Gräfrath (vor 1905)
• Foto An der Spitzweiche, Gräfrath (um 1906)
• Ansicht Rathaus Gräfrath (um 1914)
• Ortsansicht Gräfrath (1916)
• Foto Fabrik Gebrüder Hillers, Gräfrath (1935)
• Gesamtansicht Gräfrath (um 1950)
• Foto Evangelische Kirche Gräfrath
• Foto Marktplatz Gräfrath (um 1900)
• Foto Wasserturm Gräfrath (1906)
• Schrägluftbilder Gräfrath (1926, 1960)