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Forschungsprojekt, Nationalsozialistische Medizinverbrechen auf dem Gebiet des heutigen Rhein-Sieg-Kreises
Propagandaplakat für Eugenik und Euthanasie, um 1938. (Deutsches Historisches Museum, Berlin)
Zwischen 1934 und 1945 sind im Deutschen Reich circa 400.000 Menschen zwangssterilisiert worden. Zwischen 1939 und 1945 starben rund 200.000 psychisch und körperlich behinderte Menschen durch die NS-Krankenmorde. Zusammen mit dem Rhein-Sieg-Kreis hat das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte ein bundesweit einzigartiges Forschungsprojekt aufgelegt, das diese im Namen der NS-Rassenhygiene verübten Verbrechen erstmals auf Landkreisebene untersucht. Die Untersuchung basiert auf umfassenden Recherchen im Kreisarchiv, diversen Stadt- und Landesarchiven, dem Archiv des LVR, dem Bundesarchiv und in der Gedenkstätte Hadamer/Lahn. Das Projekt fragt nach der konkreten Situation vor Ort: wie kam es zu dem Unrecht? Wer waren die Opfer, wer waren die Täter? Was war der Weg zu einer Zwangssterilisierung, wie verlief die Ermordung von so vielen Kranken? Wie verhielten sich die betroffenen Menschen, die beteiligten Dienststellen und die Ärzteschaft? Gab es Widerstand gegen die NS-Medizinverbrechen?
Abgeschlossen wird das Projekt mit einer 2020 erscheinenden Publikation. Diese wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Begleitet wurde das Projekt von einer breitangelegten öffentlichen Vortragsreihe. Weiterhin geplant ist ein digitales Gedenkbuch im Portal Rheinische Geschichte.
Hauptbearbeiter: Ansgar Klein
Anregungen oder Fragen richten Sie an:
Dr. Helmut Rönz
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Abteilung Geschichte und LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen
Endenicher Straße 133
53115 Bonn
Telefon: 0228 9834-247
E-Mail: Helmut.Roenz@lvr.de