LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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Die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 1881-1981. Die ersten 100 Jahre ihres Bestehens: Trägerschaft, Organisation und Ziele

Klaus Pabst, Stephan Laux (Red.)

(Studien und Darstellungen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Bd. 1)

Böhlau Verlag, Köln 2021, 368 Seiten, € 39,00.-, ISBN 978-3-412-52154-7

Die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde wurde 1881 gegründet. Angesichts des zunehmenden nationalismus im deutschen Kaiserreich war ihre Arbeit über Jahrzehnte hinweg einer Spannung ausgesetzt, die durch die Affinität weiter Bevölkerungskreise in der Region zu Katholizismus und Liberalismus erheblich verstärkt wurde. So erklärt sich das Bestreben der damaligen Akteure, durch die Veröffentlichung von Quellen ohne politische oder weltanschauliche Parteinahme gleichermaßen zur Erhellung der regionalen wie eben auch der "vaterländischen" Geschichte beizutragen.

Diese aus der Tradition der Gesellschaft erwachsene Selbstverpflichtung zur Arbeit an den in der Regel archivischen Überlieferungen währt inzwischen über 140 Jahre. Dabei war die Gesellschaft immer auch Objekt und Spiegel wissenschaftlicher Konjunkturen und Netzwerke, politischer Systeme und sozioökonomischer Umbrüche.

In diesem Licht schildert dieses Buch die Geschichte der Gesellschaft vor allem hinsichtlich ihrer institutionellen Entwicklung: Die akademische wie die bürgerschaftliche Träger- bzw. Mitgliederschaft der Gesellschaft, ihre Organisation und ihre Stellung in Staat und Provinz stehen dabei im Mittelpunkt.

Auch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen werden beleuchtet: die Kaiser- wie die Weimarer Zeit, das Verhalten der Gesellschaft gegenüber der unter dem Nationalsozialismus propagierten "Volksgeschichte" und schließlich auch die Neuausrichtung ihrer Arbeit nach Auflösung der preußischen Rheinprovinz in der Nachkriegszeit.