LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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Leben im Container

LVR präsentiert mit Film und Ausstellung ein Stück aktueller Zeitgeschichte

Gruppenfoto während der Filmpremiere "Muss langsam weg": Die Protagonisten des Films stehen zusammen mit den Beteiligten der beiden LVR-Dienststellen und den Rednern Gruppenfoto während der Filmpremiere "Muss langsam weg" Gruppenfoto von Beteiligten und Akteuren bei der Ausstellungseröffnung der Asylbewerbendenunterkunft im Freilichtmuseum Kommern Gruppenfoto bei der Ausstellungseröffnung der Asylbewerbendenunterkunft

Im LVR-Freilichtmuseum Kommern wurde ein Flüchtlingscontainer mit einer Ausstellung zum Leben von Flüchtlingen in Nordrhein-Westfalen präsentiert, in Ergänzung zu dieser Ausstellung entstand der 30-minütige Dokumentarfilm "Muss langsam weg" des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte. Die gelungene Kooperation zweier Dienststellen wurde mit einer Doppelveranstaltung von Filmpremiere und Ausstellungseröffnung abgeschlossen.

Über 200 Veranstaltungsbesucherinnen und -besucher nutzten am Sonntag die Gelegenheit, um mehr über den konkreten Alltag von Flüchtlingen in unserem Land zu erfahren. Stellvertretend für viele steht in Film und Ausstellung der Iraker Kawa Abbas, der vor Krieg und Gewalt nach Deutschland floh und 10 Jahre in dem Wohncontainer in der Gemeinde Titz lebte. Dieser Container, der nun die Baugruppe "Markplatz Rheinland" um ein außergewöhnliches Exponat bereichert, ist einer von vielen, die in den 1990er Jahren der Unterbringung von Flüchtlingen dienten und die umgangssprachlich als "Asylcontainer" bekannt wurden. Als die Containeranlage nach 20 Jahren entsorgt werden sollte, ist es dem LVR-Freilichtmuseum Kommern gelungen, sie für das Museum zu gewinnen. Ein innovatives Projekt, wie Museumsleiter Dr. Josef Mangold betont: „Einen solchen Flüchtlingscontainer gibt es bisher noch in keinem Freilichtmuseum“. Außergewöhnlich ist auch, dass die komplette Einrichtung des letzten Containerbewohners - Kawa Abbas - komplett übernommen werden konnte. Den Ausstellungsbesucherinnen und –besuchern wird auf diese Weise das Leben im beengten Übergangsraum eindringlich vor Augen geführt.

Blick in ein Zimmer einer Asylbewerbendenunterkunft im LVR-Freilichtmuseum Kommern: Zwei Hochbetten stehen direkt aneinander an der Zimmerwand. Auf einem der Betten sitzt eine einem Menschen nachempfundene Holzsilhouette, eine weitere steht im Raum. Blick in ein Zimmer einer Asylbewerbendenunterkunft im LVR-Freilichtmuseum Kommern

Angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage ist es umso wichtiger, auf die Situation von Flüchtlingen und die Erfordernisse, die bei ihrer Unterbringung eine Rolle spielen, aufmerksam zu machen. Film und Ausstellung leisten dafür einen wertvollen Beitrag. Das gesamte Projekt überzeugte auch Ralf Jäger, Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, der die Schirmherrschaft übernahm.

Die Ausstellung "Heimat Asyl" ist in die Dauerausstellung des LVR-Freilichtmuseums Kommern aufgenommen und täglich zu sehen. Der Film "Muss langsam weg" ist über den Museumsshop zum Preis von 12 € zu erwerben.

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