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Planen. Hoffen. Fürchten
Zur Gegenwart der Zukunft im Alltag
Hochschultagung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) vom 20.9.–22.9.2018, Universitätsforum Heussallee 18-24, 53113 Bonn
Veranstalter: Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde der Universität Bonn & LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Gegenwärtige gesellschaftliche Dynamiken rufen unweigerlich Fragen nach der Zukunft auf. Wahlsiege demokratiefeindlicher und autoritativer Parteien nähren Ängste vor einer zukünftigen Wiederholung vergangener politischer Entwicklungen. Migrationsbewegungen werden auf der einen Seite als Möglichkeit zur soziokulturellen, politischen und ökonomischen Transformation und auf der anderen Seite als Bedrohung vermeintlicher Sicherheiten verhandelt. Prognosen zum Klimawandel werden zurückgewiesen oder rufen dystopische Szenarien auf, mobilisieren aber auch neue Visionen und Praktiken ökologischer Nachhaltigkeit.
Derlei Aushandlungen gesellschaftlicher Entwicklung werden nicht nur auf der Ebene des medialen und politischen Diskurses entlang von Policies, Wissensformen oder populärkulturellen Repräsentationen geführt. Auch alltägliche Lebenswelten werden als Ressource oder Problem zukünftiger Entwicklung adressiert. Zukunft wird individuell wie kollektiv über Ernährungsweisen, Konsumgewohnheiten, bürgerschaftliches Engagement, Familienplanung, private Altersvorsorge oder über den Wandel von Wertvorstellungen zu bearbeiten sein.
Aus Sicht einer historisch und ethnografisch forschenden Alltagskulturwissenschaft ist zu fragen, wie Zukunft sich in der praktischen Gestaltung vergangener und gegenwärtiger alltäglicher Lebenswelten, in alltagsweltlichen und populärkulturellen Narrationen und Imaginationen, sowie in der Gestaltung von und Interaktion mit materiellen Artefakten formierte und formiert.
Tagungsprogramm als pdf (PDF-Datei, 84 KB)