LVR-Institut für Landeskunde
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Neue Rekorde auf YouTube

Aktuelle Zahlen belegen die außergewöhnliche Beliebtheit unseres Kanals Alltagskulturen im Rheinland

Unser YouTube-Kanal Alltagskulturen im Rheinland, in dem wir sukzessive alle unsere alltagskulturellen Filmdokumentationen veröffentlichen, hat neue Schallmauern durchbrochen. Der im Hinblick auf Zugriffszahlen erfolgreichste und beliebteste Film „Herstellen eines Schleifsteins“ von 1971 wurde nun seit seiner Veröffentlichung auf YouTube im Februar 2019 bereits mehr als eine Million Mal angeschaut. In dem Film wird dokumentiert, wie in früheren Zeiten aus einem Sandsteinbruch in der Südeifel große Steinblöcke gelöst und bearbeitet wurden, um daraus Schleifsteine für die Eisenindustrie im Bergischen Land zu gewinnen.

Zwei Arbeiter stehen um einen sehr großen kreisförmigen Stein, der auf der Oberseite glattgeschliffen und in dessen Mitte ein Loch eingeschlagen wurde. Um die beiden Männer und den Schleifstein herum sind weitere Steine und Gerätschaften in einem Steinbruch zu erkennen. Zwei Männer in einem Steinbruch beim Herstellen eines Schleifsteins. Ausschnitt aus dem gleichnamigen Film. Neidenbach 1971. Archiv des Alltags im Rheinland/024-196/LVR

Seit langem hat dieser Film von allen unseren bislang veröffentlichten Filmdokumentationen die höchsten Zugriffszahlen. Doch die Position des Spitzenreiters könnte ihm sehr bald streitig gemacht werden. Der Film „Scharfe Kanten. Feilenherstellung im Bergischen Land“, der erst am 08.09. auf YouTube eingestellt wurde, hat bereits jetzt – nach nur einem Monat – über 600.000 Aufrufe zu verzeichnen. Der 2009 fertig gestellte Film über die industrielle Feilenherstellung in der Feilenfabrik Ehlis wurde zu großen Teilen bereits 1996-1997 gedreht. Er thematisiert auch die historische Feilenbearbeitung von Hand und enthält ausführliche Ausschnitte aus dem 1971 produzierten Film „Die Arbeit der Feilenhauer“.

Neben den absoluten Zugriffszahlen ist die durchschnittliche Verweildauer der Nutzer*innen bei unseren Filmen bemerkenswert. So wurde der etwa 50 Minuten lange Schleifstein-Film im Schnitt mehr als 14 Minuten angeschaut. Ein noch besseres Verhältnis zwischen durchschnittlicher Wiedergabe (knapp fünf Minuten) und Filmlänge (15 Minuten) besteht beim Film über die Feilenherstellung. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen: wer auf unsere Filmdokumentationen stößt und einmal reinschaut, bleibt in aller Regel hängen und schaut sie sich bis zum Ende an.

In einer Werkstatt sitzt ein Mann mit Hut und blauer Hose auf einem Hocker vor einer großen grün lackierten Maschine. Der Mann ist ein Schwertschmied beim Herstellen von Rohlingen für Säbel. Ein Schwertschmied bei der Herstellung von Rohlingen für Säbel. Ausschnitt aus dem Film „Scharfe Kanten“. Remscheid 1996. Peter Weber/LVR, CC BY 4.0 (078-067/Archiv des Alltags im Rheinland)

Die außergewöhnliche Beliebtheit der beiden Filme kommt auch in den knapp 700 (Schleifstein) bzw. 140 (Feilenherstellung) fast ausschließlich positiven Kommentaren („Dieses Video ist - wie die ganze Alltagskulturen-Serie - wieder ein wertvolles Zeitdokument.“ „Das ist Handwerksarbeit vom feinsten!“) zum Ausdruck.

Hier geht’s zum Film „Herstellen eines Schleifsteins“…

Und hier finden Sie den Film „Scharfe Kanten“…

Generell ist auffällig, dass insbesondere Filme zu alten Handwerks-Techniken sich großer Beliebtheit erfreuen. Die Kommentare zeigen, dass viele der Nutzer*innen selbst aus der Bau- oder Handwerksbranche kommen. Gerade die Tatsache, dass es sich meist um heute nicht mehr ausgeübte Praktiken und Techniken handelt, die sehr detailliert dargestellt und erläutert werden, wird besonders positiv hervorgehoben. Die besondere Popularität dieser Filme ist sicherlich darüber hinaus dem Umstand geschuldet, dass vergleichbare Dokumentationen zu diesen Spezialthemen ansonsten kaum öffentlich und frei zugänglich zu finden sind.

Erfreulich ist auch, dass unser Kanal zunehmend international wahrgenommen und besucht wird. Eindeutiges Indiz dafür ist die stetig zunehmende Zahl der in anderen Sprachen verfassten Kommentare.

Auch im Bereich Landwirtschaft sind unsere Filme auf verstärktes internationales Interesse gestoßen. Seit Kurzem sind unsere Filmdokumentationen in der European Rural History Film Datenbank (ERHFA) zu finden. Die ERHFA schützt, sichert und veröffentlicht historische Filme zu landwirtschaftlichen Themen. Projektpartner sind internationale Organisationen wie das Frisian Film and Audio Archive in Leeuwarden, das Austrian Film Museum in Wien oder das Laboratoire d'études rurales in Lyon. Wir freuen uns über diese Kooperation, die unsere Filme in einem Online-Portal einem noch größeren Kreis zugänglich macht. Bislang sind neun unserer historischen Filme abrufbar, so beispielsweise unser Film zum Beschlagen von Fahrkühen und Schmieden von Kuheisen (1971), zur Industriellen Rübenkrautherstellung (1988) oder dem Kartoffelanbau mit dem Hunspflug (1976).

Auf einem Feld steht ein Pferd mit einem angehängten Hundspflug und pflügt das Feld. Ein Mann mit Hut hält es am Zaumzeug, ein Mann mit Stock läuft hinter dem Pflug und hält diesen. Vor dem Gespann geht eine Frau mit weißem Kopftuch und Drahtkorb und sammelt Kartoffeln ein. Filmdokumentation „Kartoffelanbau mit dem Hunspflug“ Biesenbach 1976. Günther Schlieka/LVR, CC BY 4.0 (s20120410-002/Archiv des Alltags im Rheinland)

Stöbern Sie doch selbst und entdecken noch viel mehr unserer alltagskulturellen Filme:

https://www.youtube.com/c/alltagskulturenimrheinland

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