LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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Bäume. Menschen. Sägen

Arbeitswelt Forst

Waldimpression Forstrevier Stolberg-Zweifall Waldimpression Forstrevier Stolberg-Zweifall. Foto: Georg Wessel Maschinenvorführer im Museumssägewerk Zweifall an der Säge Maschinenvorführer im Museumssägewerk Zweifall an der Säge. Foto: Georg Wessel Ausstellung historischer Motorsägen Ausstellung historischer Motorsägen. Foto: Georg Wessel

Die Arbeit im Wald hat sich in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem durch den Einsatz hochmotorisierter Sägen und automatischer Erntemaschinen stark verändert. Forstwirt, wie der Waldarbeiter heute genannt wird, ist ein komplexer Ausbildungsberuf. Es geht darum, unter landschaftspflegerischen und ökonomischen Aspekten die Umwelt zu erhalten, um das Wissen über die richtigen Standorte für bestimmte Baumarten, Pflanzung und Pflege sowie Aufarbeitung und Bereitstellung des Holzes für die Kunden. Diese sind in der Regel die regionalen Sägewerke, in denen der Stamm zum Produkt weiterverarbeitet wird.

Am Beispiel der Bewirtschaftung des Staatswaldes im Forstbetrieb Stolberg-Zweifall und zweier in der Region produzierender Sägewerke fragt dieses Forschungsprojekt der Abteilung Volkskunde im LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte nach dem Wandel eines traditionellen Arbeitsbereichs. Dazu begleiteten wir Akteurinnen und Akteure vor Ort – Forstwirte, den Förster, Auszubildende und Sägewerksmitarbeitende – bei ihrer Arbeit mit der Kamera, denn die Holzproduktion und –verarbeitung hat in der Region bereits seit Jahrhunderten eine große wirtschaftliche Bedeutung.

Museumssägewerk Zweifall, Außenansicht Museumssägewerk Zweifall, Außenansicht. Foto: Georg Wessel Filmaufnahmen im Sägewerk Krings, Zweifall Filmaufnahmen im Sägewerk Krings, Zweifall. Foto: Andrea Graf/LVR Axt steckt in Baumstumpf Im Forstrevier Stolberg-Zweifall. Foto: Georg Wessel

An diese Bedeutung erinnert das Museumssägewerk am Forsthaus Zweifall. Hier steht eine Gattersäge aus den 1930er Jahren im Mittelpunkt der Ausstellung, anhand derer Handwerkstechniken gezeigt werden, die im aktuellen Wirtschaftsleben und im Lebenszusammenhang besonders der jüngeren Besucherinnen und Besucher nicht mehr präsent sind.

In Kooperation mit dem Förderverein des Museumssägewerks entstanden im Rahmen des Forschungsprojekts eine längere Filmdokumentation sowie fünf Kurzfilme zu verschiedenen Themen. Seit September 2018, pünktlich zum zehnjährigen Bestehen des Museums, sind diese über eine Medienstation abrufbar. Der Ausstellungsraum wird so sinnvoll ergänzt und den Besucherinnen und Besuchern des Museums die Technik des Sägens auch außerhalb der monatlich stattfindenden Sägevorführungen veranschaulicht.

Das Konzept für die Medienstation geht dabei allerdings deutlich über eine reine Dokumentation der Arbeitsschritte im Umgang mit Gatter- und Bandsäge hinaus. Das Medium Film ermöglicht es, die zu erzählende Geschichte umfangreicher zu gestalten und neben der Darstellung von Abläufen den Akteurinnen und Akteuren mit ihren Wissensbeständen und subjektiven Deutungen Raum zu geben. Durch einen qualitativ-mikroperspektivischen Zugang können hier gesamtgesellschaftliche Wandlungsprozesse greifbar gemacht werden, da sie sich in den lokalen alltäglichen Handlungspraktiken widerspiegeln. Die Vorstellungswelten sowie Handlungsmotivationen der Akteurinnen und Akteure werden im Film dabei über Interviews von diesen selbst verbalisiert.

Die Premiere der langen Filmdokumentation fand im Herbst 2018 im Museum Zinkhütter Hof in Stolberg statt.

Ansprechpartnerin
Andrea Graf
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Endenicher Straße 133
53115 Bonn
Telefon: +49 (0) 228 9834 - 266
E-Mail: andrea.graf@lvr.de

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