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Muss langsam weg
Von der Flüchtlingsunterkunft zum Museumsobjekt
Titz/Opherten 2012/2013
Buch und Regie: Dagmar Hänel, Carsten Vorwig
Länge: 30 Minuten, 5 Zusatzfilme 16 Minuten
Preis: 12 Euro
Signatur: A21
Vier Betten, ein Tisch, vier Stühle, schmaler Spind und Miniküche -- so ausgestattet waren die Containerwohnanlagen zur Unterbringung von Flüchtlingen in den 1990er Jahren. Je vier Personen lebten in einem knapp 20 Quadratmeter großen Containerzimmer.
Eine Containeranlage aus den frühen 1990er Jahren, die zwanzig Jahe als Flüchtlingsunterkunft der Gemeinde Titz in der Jülicher Börde diente, erzählt die Geschichte von Flucht und Ankommen im Rheinland. An diesem Objekt lässt sich aber auch die Geschichte der Asylpolitik der Bundesrepublik Deutschland und ihre Umsetzung in den einzelnen Kommunen ablesen. Im Container und den Geschichten seiner Bewohner spiegelt sich Weltgeschichte und Politik in der Alltagserfahrung einzelner Menschen.
Wie gehen wir mit den Menschen, die vor Krieg, Hunger und Gewalt zu uns flüchten, um? Wie leben Menschen in der Situation eines "laufenden Asylverfahrens", die als Übergangsphase von der Unsicherheit zwischen Anerkennung und Abschiebung, zwischen Fremdheit und ersten Beheimatungsschritten bestimmt ist?
Der Film begleitet den Abbau der Containeranlage in Titz und lässt Menschen zu Wort kommen, die mit dem und im Container lebten: ein Flüchtling aus dem Irak, Sachbearbeiter des Sozialamtes Titz, Politiker, Nachbarn und ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuer. Aus diesen Erzählungen entsteht ein Bild vom Leben im Container, vom Alltag im Übergang des Asylverfahrens in Deutschland.