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Warum der Kunde zum Bauern kommt
Direktvermarktung als regionales Konzept
Lohmar-Schiefelbusch 2011/12
Buch und Regie: Dr. Dagmar Hänel und Dr. Berthold Heizmann
Länge: 34 Minuten
Preis: 15 Euro
Cover "Warum der Kunde zum Bauern kommt"
Wohl kaum ein Bereich der Alltagskultur hat sich in den letzten 50 Jahren so grundlegend verändert wie die Landwirtschaft. Die zunehmende Technisierung bis hin zur Industrialisierung der landwirtschaftlichen Produktion führte zu einem Prozess, der bis in die 1970er Jahre zur weitgehenden Schließung kleiner und mittlerer Landwirtschaften führte. Überlebt haben überwiegend große Bauernhöfe, die sich zudem häufig auf nur noch einen Erwerbsschwerpunkt konzentrieren. Neben der Tendenz zur landwirtschaftlichen Massenproduktion entstanden seit den 1980er Jahren verstärkt ökologisch und nachhaltig arbeitende Betriebe, wobei die "Biobauern" im europäischen Kontext immer noch ein Nischendasein führen.
Regionale Produkte, direkt beim Erzeuger gekauft, gehören zu den Angeboten, denen viele Verbraucher Vertrauen entgegenbringen. Mit dem Einkauf im Hofladen oder auf dem lokalen Wochenmarkt möchten zahlreiche Familien ihrer Forderung nach nachhaltiger Lebensmittelproduktion und regionalen Produkten Ausdruck verleihen.
Als Beispiel für einen solchen ganzheitlichen, nachhaltigen Hof hat das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte das Bauerngut Schiefelbusch ausgesucht, gelegen auf der Scheider Höhe am Rand des Bergischen Landes. Statt auf Monokulturen und Massentierhaltung zu setzen, findet der Besucher in Schiefelbusch eine große Vielfalt: Grünland, Ackerbau, Waldflächen und Sonderkulturen wie Erdbeeren und Spargel, angebaut werden verschiedene Getreide, Kartoffeln und Mais. In den Ställen und auf den Wiesen leben Kühe, Hühner, Schweine, Gänse und ein Pferd. Daneben bietet die Familie Trimborn Blumen zum Selberschneiden und pflegt Streuobstwiesen für die Apfelsaftgewinnung. Ihre Produkte, von Erdbeeren und Eiern über Milch, Käse bis zur Blutwurst und selbst gemachten Marmeladen, vertreiben sie im eigenen Bauernlädchen – besonders wichtig sind der Familie dabei Nachhaltigkeit und eine enge Anbindung an die Region.