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„Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit?“ – Winterliche Impressionen aus dem Archiv des Alltags im Rheinland
„Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit“ – mit diesen Zeilen aus dem bekannten Winterlied von Hedwig Haberkern warten viele von uns sehnsüchtig auf Schnee. In diesem Jahr bislang vergeblich, allerdings soll es pünktlich zum Tag des Scheemanns am 18. Januar im Rheinland wieder etwas kälter werden und vielleicht schickt Frau Holle ja auch einige Schneeflöckchen.
Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit?, Familienalbum Süytings, Archiv des Alltags im Rheinland, 1987-109-16.
Eingebettet in die „Geschichte von der Schneewolke“ erschien das Lied 1869 in dem Kinderbuch „Tante Hedwigs Geschichten für kleine Kinder“. Die Verfasserin, eine Kindergärtnerin und spätere Lehrerin in Breslau erzählt hier, eingebunden in eine Rahmenhandlung von Kindergartenkindern, die am Fenster stehend die ersten Schneeflocken staunend betrachten, die Geschichte von drei Schneeflöckchen. Als Regentropfen ziehen sie weiße Röckchen an und gehen dann auf die Erde nieder, im Wald auf eine Tanne bei den Tieren, an ein Fenster zu einem Kind bei seiner Großmutter und zu einem armen Jungen, der auf dem Weihnachtsmarkt Puppen verkaufen muss.
Tante Hedwigs Geschichten vermitteln den Kindern der damaligen Zeit Werte und Normen einer christlich geprägten bürgerlichen Gesellschaft, sie handeln vom Teilen und Geben, von Nächstenliebe und Selbstlosigkeit. Den jungen Lesern sollen die Handlungen Leitbild sein, die meist kindlichen Protagonisten Vorbild für richtiges Verhalten.
Die Kindergartenkinder in der Geschichte schauen den Schneeflocken zu und singen gemeinsam das heute so bekannte Schneelied. Hedwig Haberkern hatte eigentlich eine andere Melodie für ihren Text im Sinn und auch der Text hat sich im Laufe der Zeit leicht gewandelt, trotzdem wird das Lied noch heute in den Kindergärten gesungen. Allerdings warten die Kinder im Rheinland bedingt auch durch den Klimawandel immer länger auf Schnee. Aber wenn es dann schneit, dann ist die Freude riesig und Schneemannbauen, Schlittenfahren und Schneeballwerfen sind noch immer Teil der winterlichen Freizeitgestaltung. Vielleicht haben Sie Lust, sich einige Schneebilder aus dem Archiv des Alltags im Rheinland anzusehen? Wenn Sie für unser Archiv Fotos von Ihren Schneeaktivitäten von heute oder früher haben, freuen wir uns sehr über eine Zusendung an katrin.bauer@lvr.de.
Hier der Link zu unseren Schneefotos aus dem Archiv des Alltags im Rheinland:
Und hier finden Sie die „Geschichte von der Schneewolke“ zum Nachlesen.