LVR-Institut für Landeskunde
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Tag des Kaffees (1. Oktober)

weiße Keramiktasse, die auf der Seite liegt, umgeben von Kaffeebohnen Kaffee, das schwarze Gold, Foto: Couleur, Pixabay-Lizenz Quelle: https://pixabay.com/photos/coffee-coffee-cup-porcelain-1576552/

Ob frühmorgens zum Wachwerden, nachmittags zum Kuchen oder abends, um die Nacht durchmachen zu können – Kaffee ist für viele Menschen DAS Getränk schlechthin. Ob aus der heißgeliebten Siebträgermaschine, der „einfachen“ Kaffeemaschine, frisch gemahlen oder aus Pulver, der French Press oder gar aus dem Beutel – Kaffee geht eigentlich immer. Und das natürlich nicht nur, weil es wach hält oder die Verdauung unterstützt, sondern auch, weil Kaffee einfach gut schmeckt! Da ist dann jede:r selbst gefragt: Stark oder mild, mit Milch, Zucker, Sirup und was es sonst noch alles zu entdecken gibt.

Ursprünglich kommt unser Wort für das beliebte Heißgetränk aus dem Arabischen. Qahwa stammt vermutlich vom Namen der abessinischen Landschaft Kaffa, aus der der Kaffeestrauch eigentlich kommt. Übernommen wurde diese Bezeichnung dann ins Türkische; dort lautet die Bezeichnung für das Getränk kahve (mit Endbetonung). Französisches café und englisches coffee beruhen auf dieser türkischen Form und wurden etwa zeitgleich im 17. Jahrhundert ins Deutsche entlehnt; schlussendlich setzte sich die Version Kaffee auch hierzulande durch und bezeichnet neben dem Getränk den Kaffeestrauch wie dessen Samen. Ein durchaus internationales Getränk sozusagen.

Auch im Rheinland ist das Getränk natürlich beliebt – und heißt an der Grenze zu den Niederlanden im Dialekt häufig Kaffie (niederländisch koffie), auch im Südniederfränkischen und in Solingen ist diese Variante bekannt. Weiter nördlich in den Mundarten von bei Geldern, Kleve und Rees ist hingegen auch Koffe (mit Schwalaut) verbreitet (RhWB, Band 4, Sp. 34 f.). Zudem gibt es in der regionalen Umgangssprache einiger Städte des Rheinlandes wie etwa in Essen viele Bezeichnungen für einen Kaffee, der nur noch lauwarm oder generell zu schwach ist: Plörre, Brühe, Muckefuck, Blümchenkaffee, Miege, Lorke/Lorche, Spülwasser, Gesöff, Plempe, Mucke oder auch Bodenseekaffee/Bodensehkaffee sind nur einige Beispiele. Neben zahlreichen dialektal verorteten Wörtern sind hier also auch bildliche Bezeichnungen vertreten: Beim Bodensehkaffee kann man sich direkt vorstellen, wie dünn der Kaffee sein muss, wenn man durch ihn hindurch den Boden der Tasse sehen kann. Plörre, Muckefuck und Gesöff sind sicherlich auch in anderen Orten des Rheinlands oder gar Deutschlands bekannt und meint nicht immer nur den Kaffee; Spülwasser wiederum drückt deutlich aus, wie der Kaffee schmeckt – nämlich wenig stark und lecker.

Seit 2006 feiert man in Deutschland sogar den Tag des Kaffees am 1. Oktober – ein Tag zu Ehren der aromatischen Bohne und zur Freude aller Kaffeeliebhaber in Deutschland. Aber natürlich schmeckt der Kaffee auch an jedem anderen Tag. Wie auch immer Sie das Heißgetränk am liebsten zu sich nehmen, lassen Sie es sich schmecken.

Literatur: