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Die rheinische Jahrtausendfeiern 1925
Akteure - Interessen - Wahrnehmungen
Wie reagieren Menschen auf vermeintlich bedrohte Ordnungen in Politik, Gesellschaft und lokalem Umfeld? Und warum feierte das ganze Rheinland vom Dorf bis in die Großstadt 1925 einen mittelalterlichen Friedensvertrag? Diesen und weiteren Fragen widmet sich eine öffentliche Tagung am 24./25. Oktober 2024 im LVR-Landeshaus in Köln. Sie setzt sich mit den sogenannten rheinischen Jahrtausendfeiern auseinander, die sich 2025 zum 100. Mal jähren. Das Thema eröffnet neue Perspektiven auf die 1920er Jahre im Rheinland.
Hinter den rheinischen Jahrtausendfeiern verbargen sich eine Vielzahl kommunal organisierter Ausstellungen, Festveranstaltungen und -umzüge, Kundgebungen und Gottesdienste im ganzen Rheinland. Diese geschichtspolitische Großinitiative demonstrierte in politisch unruhiger Zeit eine angeblich tausendjährige Zugehörigkeit der Region zum Deutschen Reich. Als Anlass nutzten die Initiatoren - führende Vertreter des rheinischen Provinzialverbandes und rheinischer Städte - das Jubiläum eines öffentlich kaum bekannten mittelalterlichen Friedensvertrags aus dem Jahr 925. Damit trafen sie einen Nerv, denn die tausendjährige Geschichte zwischen 925 und dem besetzten Rheinland des Jahres 1925 bildete für die Zeitgenossen eine Projektionsfläche für regionale und nationale Ambitionen.
Die öffentliche Tagung am 24./25. Oktober 2024 untersucht Akteure, Interessen und Motivationslagen hinter dem Großereignis. Die Thematik bietet einen einmaligen Zugang, um die Reaktion der Zeitgenossen auf sehr unterschiedliche und doch als akut empfundene Bedrohungsszenarien zu untersuchen. Gerade an Rhein und Ruhr waren in den vorangehenden Jahren vermeintlich sichere Ordnungen ins Wanken geraten. Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung der Gegenwart und formulierte Zukunftserwartungen übten beispielsweise die Besatzungsmächte ebenso aus, wie eine rasant voranschreitende gesellschaftliche und kulturelle Modernisierung.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Interessierte sind herzlich eingeladen. Es besteht die Möglichkeit, auch an einzelnen Vorträgen teilzunehmen.
Um Anmeldung wird gebeten unter rheinische-geschichte@lvr.de
Es handelt sich um eine Kooperation zwischen dem LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, dem Kölnischen Stadtmuseum, der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln, der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Moderne im Rheinland und der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
Das Programm findet sich
hier (PDF-Datei, 1,63 MB).