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„Euthanasie“, Zwangssterilisationen, Humanexperimente. NS-Medizinverbrechen an Rhein und Sieg 1933–1945
Ansgar S. Klein
Böhlau Verlag, Köln 2020, 391 Seiten, 35,00 EUR, ISBN 978-3-412-52000-7
Über 200.000 Menschen starben durch die nationalsozialistische „Euthanasie". Die Zahl jener, die durch Zwangssterilisierungen oder unmenschliche Experimente in den Konzentrationslagern und anderen Einrichtungen unwiderrufbare psychische und physische Schäden erlitten, ist noch viel höher. Der Einzelne wurde zur Zahl, zum unerwünschten Teil der „Volksgemeinschaft".
Das Leid der Opfer an Rhein und Sieg sowie das System, das sie dazu machte, hat der Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam mit dem LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte seit 2017 in einer breitangelegten Studie erforscht. Ganz konkret wird nach Taten und Tätern, vor allem aber nach den Betroffenen und deren Schicksalen gefragt. Dabei stehen zwangsweise durchgeführte Sterilisationen von Kranken und die Ermordung von Menschen mit psychischer oder geistiger Beeinträchtigung im Vordergrund.
Die nun erschienene Publikation von Ansgar S. Klein ist Ergebnis des gemeinsamen Forschungsprojektes. Der Band ist Teil der Reihe „Stadt und Gesellschaft. Studien zur Rheinischen Landesgeschichte“ (Band 8).