LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
Logo LVR

Kleine Sprachgeschichte von Nordrhein-Westfalen

Georg Cornelissen

Frontcover des Buches "Kleine Sprachgeschichte von Nordrhein-Westfalen"

Greven Verlag, Köln, 2015, 18 Sprachkarten und Abbildungen, 209 Seiten, 18,90 , ISBN 978-3-7743-0654-7

Eine kleine Sprachgeschichte eines großen Bundeslandes

Nordrhein-Westfalen ist kein Bundesland wie jedes andere. Sein Grundgebiet umfasst mehr als 34.000 Quadratkilometer, hier leben heute rund 18 Millionen Menschen: Anderswo in Europa wären das die Daten eines veritablen Staates. Wie sprechen (und schreiben) die Einwohner dieses Landes? Was hat sich in den fast sieben Jahrzehnten seit seiner Gründung 1946 verändert? Weshalb hat beispielsweise die Zahl der DialektsprecherInnen in dieser Zeit so stark abgenommen? Die „Kleine Sprachgeschichte von Nordrhein-Westfalen“ bietet zum ersten Mal eine Gesamtdarstellung der sprachlichen Entwicklung des Raumes zwischen Rhein und Weser.

Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit der sprachlichen „Vorgeschichte“, beginnt bei Franken und Sachsen im frühen Mittelalter und stellt alle wichtigen Sprachentwicklungen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor. Der Hauptteil des Werkes setzt 1946 ein, wobei das Kölsche (der bekannteste Dialekt) und das Ruhrdeutsche (als Prototyp einer regionalen Um-gangssprache) jeweils eigene Kapitel bekommen. Die letzten Kapitel beschäftigen sich mit den Jahren nach der Jahrtausendwende. Wie schlagen sich „Mobilität und Migration“ in der Sprachgegenwart des Landes nieder, was bedeutet Regionalität für Fernsehsendungen, die in NRW produziert werden?

Die Kapitel des Buches: VORGESCHICHTE 1. Franken und Sachsen 2. Die Benrather Linie 3. Platt 4. duytsch 5. Von Gutenberg bis Luther 6. Der Übergang zum Hochdeutschen 7. Die Sprachgrenze im Westen 8. 1815 – eine Zwischenbilanz 9. Mundart und Schriftsprache 10. Land der tausend Dialekte NORDRHEIN-WESTFALEN 11. Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen 12. Rheinisch und Westfälisch 13. Sprachlandschaft NRW 14. „Hauchdütschk was eenlick miene iärste Früemdsproak“ 15. Wer spricht Platt(deutsch)? 16. „Dialektrenaissance“ 17. Gründe und Hintergründe des Sprachwandels
18. Kölsch 19. Ruhrdeutsch… 20. …und andere Regiolekte 21. Sprachkontakt 22. Mobilität und Migration 23. WDR-Deutsch 24. Hochdeutsch in regionaler Perspektive 25. Ausblick

Zahlreiche Sprachbeispiele dienen der Konkretisierung der Darstellung. Farbige Sprachkarten (die ersten für das Land NRW) führen die Sprachvielfalt Nordrhein-Westfalens im wahrsten Sinne des Wortes „vor Augen“.