LVR-Institut für Landeskunde
und Regionalgeschichte
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Aufbruch in die Demokratie. Die Revolution 1918/19 im Rheinland und in Westfalen

Frank Bischoff, Guido Hitze, Wilfried Reininhaus (Hg.)

Umschlag des Buches

Aschendorff Verlag, Münster 2020, 680 Seiten, 59,00 €, ISBN 978-3-402-15135-8

Das Werk ist Teil der Reihen: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, 51 sowie Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Vorträge, 38

Wie genau verlief 1918/19 im Rheinland und in Westfalen der Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik? Die Rahmenbedingungen waren schwierig – unmittelbar nach einem verlorenen Krieg, bei Krankheit und Hunger, Streiks und Putschversuchen. Trotz aller Belastungen erbrachten die Monate von November 1918 bis März 1919 unverkennbar einen entscheidenden Aufbruch zur Demokratie. Erstmals in der deutschen Geschichte erhielten alle Frauen und Männer über 20 Jahre das freie, gleiche und geheime Wahlrecht. In den einzelnen Landesteilen gestaltete sich der Übergang zur Demokratie durchaus unterschiedlich, die Rahmenbedingungen wichen erheblich voneinander ab.

Die im vorliegenden Band dokumentierte Tagung im Düsseldorfer Landtag am 8. und 9. November 2018 beschäftigte sich eingehend mit den Ereignissen in den verschiedenen Regionen des Landes, Fallstudien führen in die lokalen und regionalen Besonderheiten der Revolutionsmonate ein. Die Beiträge untersuchen das Ruhrgebiet mit Essen und Dortmund, die rheinischen Städte Düsseldorf und Bonn, außerdem das Bergische Land und das Sauerland. Zugleich werden die Ereignisse zwischen Rhein und Weser aber auch in Beziehung zu den politischen Wendejahren in Europa und Deutschland zwischen 1917 und 1923 gesetzt. Detailliert dargestellt wird die Rolle des Militärs bei Kriegsende und in der Revolution sowie die Zeit der alliierten Besetzung des Rheinlands. Der Wahlkampf mit seinen damals noch ungewohnten Methoden wird ebenso behandelt wie die besondere Rolle der Frauen, die erstmals an die Wahlurnen gehen konnten. Schließlich wird auch der „Los von Berlin“-Bewegung sowie dem Aufstieg des Antisemitismus durch das Revolutionsgeschehen nachgegangen.

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